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Alternatives Wohnen: Minimalismus, Nomadenleben, Selbstversorgung - 16 Ideen für mehr Zufriedenheit

Lesedauer: 12 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Hauptsache weg vom Mainstream, lautet die Devise. Denn neben der eigentlichen Hauptströmung gibt es im Leben auch noch viele kleinere, nicht weniger interessante Kanäle zu entdecken. Kein Wunder also, dass sich in puncto Wohnformen die Möglichkeiten im Moment geradezu  multiplizieren.

Diese 16 alternativen Wohnformen gibt es:

1. Baumhaus
2. Minimalistisches Wohnen
3. Haus im/am Wald
4. Jurte
5. Tiny House
6. Leben im Van
7. Finnhütte/Nurdachhaus
8. Nomadenleben im Auto
9. Hausboot
10. Pfahlhaus
11. Rundhaus
12. Öko-Dorf/Kommune
13. Umgebauter (Schiffs)Container
14. Auf dem Bauernhof
15. Alter Bau-, Zirkus- oder Schäferwagen
16. Housesitting

Alternatives Wohnen ist gefragt: Schon seit einer Weile macht es das Van Life eindrucksvoll auf Instagram, TikTok und Youtube vor. Doch es gibt noch deutlich mehr Optionen sein Leben anders zu gestalten. Die Gründe für solch einen teilweise sogar radikalen Ausstieg aus der Matrix sind genauso facettenreich wie die Wohnalternativen selbst. Den einen treiben die teuren Miet- und Kaufpreise aus dem urbanen Raum, andere wiederum wollen der verschwenderischen Konsumkultur etwas entgegensetzen und wiederum andere handeln im Sinne der eigenen mentalen Gesundheit. Sie quittieren meist nicht nur den Job, sondern auch ihren Standort und begeben sich ganz bewusst auf eine Stadtflucht.

Fast alle alten und neuen Formen des alternativen Wohnens eint jedoch die Idee vom ursprünglichen, einfachen Leben. Zurück zur Natur, zu dem, was wirklich zählt. Dafür wird sich gut und gern auch mal in Verzicht, Minimierung und Selbstversorgung geübt.  Vielleicht ist das Leben in der Jurte, auf dem Hausboot oder gemeinschaftlich auf einem Bauernhof ja auch etwas für dich. Finde es heraus!

Die Vielfalt des Lebens ist seit einigen Jahren in aller Munde. Längst gibt es nicht mehr nur einen vorgeschriebenen Weg das eigene Dasein zu bestreiten – gab es den jemals?

Wir bezweifeln das. Gerade in puncto Wohnen ist der klassische Traum vom Einfamilienhaus mit idyllischem Vorgarten schon länger ausgeträumt. Mittlerweile gibt es zahlreiche Formen für alternatives Wohnen, aber auch einige alte Lebensweisen, die aktuell mehr und mehr wieder kultiviert werden. Grund dafür? Die Sehnsucht nach Einfachheit und der Nähe zur Natur.

Alternatives Wohnen: Was bedeutet das überhaupt?

Ist die Rede von „alternativ“, flammen im Kopf direkt Bilder von Hippies im Stile der 69er-Bewegung oder auch rebellierender Punks auf. Motto? Hauptsache dagegen und zwar gegen den Mainstream der Gesellschaft. Auch aktuelle, teils unkonventionelle Lebensformen sind vielmals aus gesellschaftspolitischen Gründen motiviert.

Allerdings anders als damals. Aber auch rein subjektive Absichten wie das Ausschöpfen sämtlicher Möglichkeiten, die die moderne Welt heute bietet, sind immer häufiger Grund für einen Lebensstilwechsel. Denn individueller könnten wir im Jahr 2023 wohl kaum leben – die Bandbreite ist geradezu enorm.

Aus gesellschaftlicher Sicht sind vor allem die steigende Wohnungsnot und horrende Mietpreise für eine Wohnung in der Großstadt und einer Metropolregion für viele Grund genug über die eigene Lebensform nachzudenken. Die Wohnungsnot ist vielerorts groß, also wird oftmals das eigene Budgetlimit immens strapaziert und zwar bis es irgendwann an die eigene Existenz geht. Auf dem Immobilienmarkt sieht es kaum besser aus: Preise für Grundstücke und Eigenheime explodieren förmlich und sind kaum mehr finanzierbar.

Immer mehr Menschen wollen die neue Vielseitigkeit des Wohnens primär aus gesundheitlichen Gründen für sich nutzen. In Zeiten von rasanter Schnelllebigkeit, permanentem Stress und enormen Leistungsdruck im Privaten, aber vor allem im Berufsleben kommt es immer öfter zu ernsthaften mentalen Erkrankungen.

Nicht selten wird in derartigen Phasen das gesamte Leben hinterfragt. Oftmals ist auch die Frage nach dem Sinn des Lebens Bestandteil dieser Überlegungen, aber auch die nach dem, was wirklich im Leben glücklich macht. Aus derartigen Lebenskrisen heraus entscheiden sich jene Menschen heutzutage für teils radikale Veränderungen, um so zu mehr innerer Ruhe und Entschleunigung zu gelangen.

Leben in Vans, Tiny Houses oder auf Hausbooten sind da nicht selten die Lösung, die zudem meist auf lange Sicht hin auch noch rentabler ist.

Häufig wird auch aus nachhaltigen Gründen und damit im Sinne der Natur gehandelt: Gegen Überkonsum, gegen Verschwendung und gegen die Überlastung des Planeten Erde. Und für ein neues Leben. Wenn es sein muss eben über eine ungewöhnliche Form des Wohnens. Auch der Wunsch nach mehr Freiheit und Unabhängigkeit verleiten Menschen zum Begehen neuer unbekannter Pfade. Wiederum andere bevorzugen ein Miteinander mit anderen Gleichgesinnten und wollen mit diesen stets im Austausch sein, weswegen neben gemeinsamen Interessen und Werten auch der Wohnort wie etwa ein Vierseitenhof miteinander geteilt wird.

Ganz aktuell spielt für eine derart drastische Entscheidung auch die wirtschaftspolitische Lage der Nation mit hinein, die zum einen durch die Inflation und zum anderen durch die erhöhten Energiepreise als Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ausgelöst wurde. Die derzeitigen Lebenshaltungskosten strapazieren den Geldbeutel vieler Menschen. Entsprechend wird nach anderen, aber vor allem günstigeren Wohnmöglichkeiten gesucht.

 

Wie sieht das Wohnen von Morgen aus?

Möglichkeiten unkonventionell zu wohnen, gibt es heutzutage viele. Nur welche Form soll es sein? Besser noch stellst Du dir die Frage, welches Modell passt am besten zu dir und deinen Bedürfnissen, aber auch zu deinem vorhandenen Budget?

Und willst Du eher allein oder in der Gemeinschaft leben? Nur für eine Weile oder am liebsten für immer? Fragen über Fragen. Um dir die Entscheidung etwas leichter zu machen, haben wir dir eine Übersicht an neuen und alten Formen des Wohnens erstellt und erklären, was sich genau dahinter verbirgt.

Baumhaus

Stell dir folgendes Szenario vor: Morgens blickst Du zu allererst auf ein Dach aus sattgrünen Baumkronen. Wipfel wiegen sich sanft im Wind. Vögel starten fröhlich zwitschernd in den Tag. Herrlich, so ein Leben im Baumhaus, das immer mehr eine echte Option für alternatives Wohnen ist. Nicht ohne Grund: Sowohl die besondere Architektur als auch die Naturnähe lösen Faszination aus. Dank seiner modernen Baukonstruktion wird das Haus stabil und sicher in den Baum integriert. Dafür bedarf es eines gesunden Baumes (frei von Pilzbefall, Fäulnis, Spechthöhlen etc.) der das Gewicht des Hauses samt Ausstattung und Bewohnern mühelos stemmt. Vor allem ist ein kompetenter Baupartner notwendig: Hierzulande gilt das Team von Baumbaron als Spezialist für den Baumhausbau. Wer lieber selbst aktiv werden will und über genügend handwerkliches Geschick verfügt, fertigt sich sein luftiges Wohnglück mit dem Baumhausbedarf von The Treehouse Shop. Es gilt einige baurechtliche Vorschriften zu beachten, so ist ein Baumhaus genehmigungspflichtig.

 

Minimalistisches Wohnen

Zugegeben, hierbei handelt es sich weniger um eine Behausung, sondern vielmehr um eine Lebensweise. Wenn Du dich jemals gefragt hast, wie Du aus wenig Platz das Maximum herausholen kannst, dann heißt dich die Welt des minimalistischen Wohnens willkommen. Das Mantra lautet: Treffe eine bewusste Auswahl an Dingen in deinem Leben, die dich wirklich glücklich machen. Auf diese Weise generierst Du eine harmonische Beziehung zu deinen Besitztümern und wahren Bedürfnissen. Nicht Entbehrung ist also der Kerngedanke, sondern die feste Absicht dahinter.

Dank Reduktion und Ordnung gewinnst Du schlussendlich einen aufgeräumten Geist. Wie genau gehst Du vor? Im ersten Schritt bedarf es der innerlichen Bewusstwerdung des Prinzips, erst danach geht es ans Ausmisten im Außen. Arbeite dich durch sämtliche Schränke und Wohnräume – auch Dachboden und Keller. All das, was dein Zuhause verlassen muss, sollte im Sinne der Nachhaltigkeit verkauft, verschenkt oder gespendet werden. Also, fülle dein Leben mit Bedeutung, nicht mit Dingen!

Haus im Wald

Vielmehr meint diese alternative Wohnform ein Haus am Wald. Rein rechtlich ist es in Deutschland verboten draußen im Forst zu leben. Es spricht allerdings nichts gegen ein Domizil bei dem die Natur dein direkter Nachbar ist. Sicherlich ist es alles andere als einfach auf eine rustikale Hütte am Waldesrand zu stoßen. Doch einmal gefunden, kann diese zum idealen Zufluchtsort werden, der dich mehr mit der Erde verbindet.

Hier kannst Du dem Stress der urbanen Welt entfliehen und im Einklang mit der Natur sein. Komfort wird bei dieser alternativen Lebensform neu definiert: Vögel, Eichhörnchen und Rehe bilden mit dir eine Gemeinschaft, das Rauschen der Blätter leistet euch Gesellschaft. So ein Waldleben bringt allerdings im Alltag auch seine Herausforderungen mit sich. Wer hätte gedacht, dass ein Einkauf im Supermarkt zur Expedition werden könnte? Abenteuer wie diese, aber auch der bewusste Verzicht auf bestimmte Dinge im Leben machen das Wohnen am Wald unvergesslich.

Jurte

Youtube-Link: Wohnen mit der Natur in einer mongolischen Jurte


Willkommen im Kreise der Gemütlichkeit! Das Leben in einer Jurte ist eine Hommage an das Ursprüngliche, denn das Wohnen im zeltähnlichen Zuhause macht eine naturverbundene, minimalistische Lebensweise erforderlich. Neben der Möglichkeit eines schnellen Auf- und Abbaus, aber auch des Weiterziehens sparst Du mit einer Jurte auch jede Menge Mietkosten. Wunderbar! Es gibt aber auch so einige Tücken: Welche Möglichkeiten für Beheizung, Sanitäranlagen, Stromversorgung und Versorgungsanschlüsse gibt es?

Wie lässt sich eine Jurte winterfest dämmen und witterungsbeständig gestalten? Und wie ist man ausreichend vor Einbrüchen geschützt? Hinzukommt die (noch) unsichere Rechtslage: Laut Gesetzgebung gelten Jurten als fliegende Bauten, allerdings nur dann, wenn sie nicht länger als 3 Monate aufgestellt werden. Bei einem dauerhaften Wohnsitz wird anhand anderer Kriterien entschieden: Aufstellungsort, Größe und Dauer. Bei Abweichungen treten Einzelfallregelungen in Kraft.

In jedem Fall aber bedarf es vor dem erstmaligen Aufbau einer Ausführungsgenehmigung. Mitunter werden weitere Behörden wie Brandschutz-, Wasser- und Liegenschaftsamt aktiviert.

Tiny House

Groß leben, klein wohnen heißt es im Tiny House. Mit einer Wohnfläche von gerade einmal 15-35 qm braucht es nicht viel Platz und noch weniger Dinge. Smarter Stauraum ist gefragt: Multifunktionale Einbaumöbel sorgen in Kombination mit raffinierten Aufbewahrungslösungen für mehr Komfort. Wer Design will, findet es bei noordsk.studio. Beliebt sind auch Modelle auf Rädern (ohne Sonderzulassung ist eine Höhe von 4 m Höhe mit einer Breite von 2,55 m erlaubt). Mit einem Anhänger lässt sich bei Belieben oder Bedarf der Standort wechseln. Nun zu den Herausforderungen:

Die Kosten für ein solches Miniaturhaus sind mittlerweile nicht mehr ohne. Ein Fertigbausatz ist hierbei eine der günstigeren Lösungen. Hürdenreich ist auch der deutsche Bürokratiedschungel: Häufig bereiten Bebauungspläne, die Straßenverkehrsordnung, Stellplatz und andere Genehmigungen dem Wohntraum vom Mini-Eigenheim ein jähes Ende. Erschwerend hinzukommen immense Kosten für den Grundstückspreis, die Pacht sowie die Baugenehmigung. Einige angehende Miniaturhausbewohner weichen oftmals auch auf Campingplätze aus.

Leben im Van

Youtube-Link: Leben im Camper: Wie ein Traum wahr werden kann

Van Life gilt wohl als das Phänomen der letzten Jahre. Wohnen und Reisen in einem, hat viele Menschen in passionierte Weltenbummler verwandelt. Immer mit an Bord: die Abenteuerlust. Und zwar als international gültige Währung für sämtliche Länder. Von malerischen Berggipfeln geht der nächste Road Trip mit dem Wohnmobil an einsame Strände. Ständig lernt man Gleichgesinnte kennen: Zusammen tauscht man sich am Lagerfeuer über bereits Erlebtes aus, speist kulinarische Köstlichkeiten der Welt und kreiert ganz nebenbei neue Erinnerungen. Das Leben im Bus, Wohnwagen oder auch Kleintransporter bedeutet aber auch die Kunst auf kleinem Raum wohnen zu können. Hier haben sich die Möglichkeiten der Innenausstattung mittlerweile enorm weiterentwickelt:

Es gibt kreative und multifunktionale Lösungen von der Motorhaube bis zum Kofferraum, vom Dach bis zu den Rädern. Viele Reisende haben ihr Leben gewissermaßen zum Beruf gemacht und teilen ihre Abenteuer umfassend und malerisch auf diversen Social Media-Kanälen, um sich so ihren Lebensunterhalt verdienen zu können.

7. Finnhütte

Ganz klar verspricht eine Finnhütte wie die von atme® ein gemütliches Zuhause in Waldnähe zu sein. Klingt nach dem idealen Rückzugsort, nicht wahr? Von knisternden Kaminfeuer bis hin zum funkelnden Sternenhimmeln kannst Du in diesem kleinen Wunderland im Wald mühelos dem Alltag entfliehen. Am morgen begibst Du dich auf einen Waldspaziergang, atmest klare Luft und schnupperst charismatischen Tannenduft. Auch im Inneren punktet das Holzhaus mit angenehmen Raumklima, aber auch mit reichlich Gemütlichkeit.

Dafür sorgen meist flauschige Schaffelle, Kuschelkissen und schummriges Licht. Letzteres ergibt sich durch den ungewöhnlichen Bau der Finnhütte. Mit einem Satteldach, das an den Seiten des Gebäudes bis zum Boden reicht, weswegen man hierbei auch von einem Nurdachhaus spricht, erinnert das Ganze an Behausungen wie aus Grimms Märchen. Das Fehlen der Seitenwände schafft eine übergroße Dachfläche, die sich in den Wintermonaten als ideale Dämmung erweist. Das Satteldach fungiert dann als natürlicher Wärmespeicher, was entsprechend Heiz- und Energiekosten spart.

8. Nomadenleben im Auto

Youtube-Link: Dachzeltnomadin Rebecca lebt Vollzeit im Auto

Na, wie wäre es mit einem Leben auf vier Rädern? Das Nomadenleben im Auto verspricht Freiheit pur. Im begrenzten (Innen)Raum dürfen nur die liebsten Dinge mit dabei sein, dafür fühlt es sich stets wie ein nicht enden-wollender Roadtrip an. Ganz sicher triffst Du unterwegs jede Menge Gleichgesinnte, die eine ähnliche Form des Nomaden-Daseins leben. Das schafft nicht nur Austausch, sondern auch Verbundenheit. Meist ist diese radikale Entscheidung gegen das vorherige Leben bewusst herbeigeführt. Zweifelsohne ist es wohl eine der kreativsten und extremsten Wohnformen. Immerhin geht damit ein Höchstmaß an Verzicht einher, welcher gleichzeitig deutlich geringere Ausgaben mit sich bringt. Verkehrsrechtlich gibt es keinerlei Barrieren zu beachten. Lediglich gilt es die gängigen Regeln in Bezug auf Halten und Parken einzuhalten. Nur darf es nicht zum Daueraufenthalt auf einem öffentlichen Parkplatz kommen. In dem Fall braucht es eine genehmigungspflichtige Sondernutzung. Das regelmäßige Wechseln des Standorts oder längere Aufenthalte auf Privatgrundstücken sind erlaubt.

9. Hausboot

Schiff ahoi! Das Leben auf einem Hausboot verspricht ständige Mikroabenteuer. Auf deinem schwimmenden Tiny House schipperst Du dem Alltag davon – pendelst ohne Weiteres zwischen Stadt und Natur. Und wie schön sind bitte morgendliche Schwimm-Sessions, gemeinsame Picknicks mit Freunden auf dem Deck und Angeln am Abend. Nur gegen Mücken im Sommer, ständigen Fischgeruch und die Kälte im Winter muss man gefeit sein. Wer sich für ein Hausboot unter 15 m Länge entscheidet, darf dieses ohne Bootsführerschein fahren. Die eigentlichen Herausforderungen liegen woanders: Allein die Suche nach einem Liegeplatz gestaltet sich oftmals als langwierig und Gebühren für Versicherungs- sowie Stromkosten als enorm. Auch das Einholen bestimmter Berechtigungen zB der Baugenehmigung braucht viel Glück. Weil ein solches Zuhause nicht als Grundstück im eigentlichen Sinne gilt, bewilligen Banken oftmals keinen Kredit. Und doch, trotz aller Widrigkeiten, scheinen Hausboote auf dem Vormarsch zu sein. Spezialist für einen solchen Bau ist etwa die Hausboot Manufaktur Hamburg.

10. Pfahlhaus

Erwischt! Bei einem Pfahlhaus denkst Du sofort an eine traumhafte, luxuriös eingerichtete Unterkunft auf den Malediven. Auch hierzulande ist ein solches alternatives Wohnen möglich. Es muss ein herrliches Gefühl sein, auf der eigenen Terrasse zu stehen und unter sich das sanfte Wiegen der Wellen zu spüren. Ähnlich wie bei einem Baumhaus bist Du mit einem Pfahlhaus umgeben von Natur und wirst schnell merken, wie sich das Wasser beruhigend auf dein Gemüt auswirkt. Übrigens werden die Stelzen bis zu 10 m tief versenkt. Wer ein solches ungewöhnliche Zuhause realisieren will, sollte wissen, dass es in diesem Bereich noch nicht viele Anbieter gibt. Es bedarf eines höheren Planungsaufwands, weshalb nicht viele Architekturbüros sich eines derartigen Auftrags annehmen. So können die Pfähle nur ein bestimmtes Maximalgewicht tragen, weshalb ein Stelzenhaus in seinen Maßen limitiert ist. Wahrscheinlicher ist es in ein bereits vorhandenes Pfahlhaus etwa in Küstenregion oder an einem anderen deutschen Gewässer einzuziehen.

11. Rundhaus

Im Rundhaus wird der Kreislauf des Lebens neu definiert. In einem Zuhause ohne Ecken, Kanten und rechten Winkeln zirkulieren Energien frei. Einfach alles ist in Schwung, vermutlich auch Du selbst. Gewissermaßen wirst Du von deinem eigenen Heim geradezu umarmt. Doch auch bei dieser alternativen Wohnform ist der Raum begrenzt, weswegen es auf eine minimalistischen Lebensweise ankommt. Beim Einrichten sind einige kreative und smarte Lösungen nötig. Dafür bringt so ein Rundbau jede Menge Vorteile mit sich: Allein der Lichtkegel in solch einem Haus wirft kaum Schatten, weshalb stets für ein harmonisches Ambiente gesorgt ist. Noch dazu gilt ein Rundhaus als ausgesprochen stabil. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Haus mit eckiger Grundfläche wird Witterungseinflüssen kaum Angriffsfläche geboten. In der Vergangenheit gab es vielmals Probleme mit Baugenehmigungen, doch weil sich die moderne Architektur weiterentwickelt hat, sind auch Rundhäuser mittlerweile immer mehr im Kommen. Vorrangig bedarf es eines soliden Bauplans sowie einer geeigneten Verschalung.

12. Öko-Dorf

Im Ökodorf zählen andere Werte: Hier kommt es auf Gemeinschaft und Zusammenhalt, aber auch Freiheitsliebe und Privatsphäre an. Räume nehmen, Räume geben. Wer an wilde Sexorgien wie in einer Kommune denkt, der irrt meist, denn immer öfter ziehen in derartige Wohnprojekte ganze Familien ein. Primär verbindet das Kollektiv eine alternative Weltanschauung insbesondere was Nachhaltigkeit, Selbstversorgung und Zusammenhalt betrifft. Die Art der Behausung kann dabei variieren: Von der Wohnwagen-Siedlung über benachbarte Tiny Houses oder dem Zusammenleben in einem Vierseitenhof. Alle kümmern sich und profitieren gleichzeitig von Gemeinschaftsgärten, Strom aus Solarpanels oder aber inspirierenden Workshops. Auf diese Weise erhält jene alternative Wohnform einen sehr familiären Charakter, bei dem nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder meist schnell Freunde finden. In Ökodörfern wie etwa dem Sieben Linden wird nicht nur ein Zuhause, sondern auch ein lebendiger Organismus geboten. Freigeister sollten hier auf ihre Kosten kommen und das eigene individuelle Leben optimal mit dem innerhalb einer Gemeinschaft kombinieren können.

13. Umgebauter (Schiffs)Container

Vom Hafen zur Heimat: Ein weiteres besonderes Wohnerlebnis wartet in einem umgebauten Schiffscontainer. Hier trifft Industrial Charme auf unkonventionellen Komfort. Was es dafür braucht, ist ein durchdachtes Raumkonzept mit cleveren Stau- und Wohnraumlösungen. Du erlebst die Raffinesse von Tiny Living, gemacht aus Stahl und Glas. Wem allerdings ein Container allein zu wenig ist, der kann auch zu einem neueren Konzept greifen. In einigen Großstädten wird bereits das gemeinschaftliche Wohnen in verschiedenen Containerstapeln umgesetzt. Kommen wir zum Rechtlichen: Grundsätzlich ist das Wohnen in einem Container in Deutschland erlaubt, da ein Containerhaus wie ein konventionelles Haus angesehen wird. Entsprechend bedarf es eines konkreten Bebauungsplans sowie einer Baugenehmigung. Werden Wohncontainer nur für eine begrenzte Zeit aufgestellt, gelten sie als temporäre Bauten und es tritt eine Ausnahmeregelung in Kraft. Im Falle eines dauerhaften, festen Wohnsitzes muss der Container auf einer Bodenplatte stehen. Auflagen bezüglich Abwasser, Belüftung, Brandschutz, Dämmung, Stromanschluss und Co. müssen eingehalten werden.

14. Auf dem Bauernhof

Bereit für ein Leben inmitten vom Grünen, Tieren und reichlich Lebendigkeit? Dann starte dein nächstes Kapitel auf einem Bauernhof. Ob mit Mensch oder Tier, hier erfährst Du stets ein Gemeinschaftsgefühl. Je nachdem wie intensiv Du ins Landleben einsteigen willst, wohnst Du entweder zur Miete und führst dein reguläres Leben weiter – nur eben in bäuerlichem Ambiente.

Oder Du bist aktiver Teil des Hoflebens und beteiligst dich an sämtlichen anfallenden Arbeiten. Freiwillige Unterstützung gegen Kost und Logis bedeutet tägliche Abenteuer: Eier von den Hühnern einsammeln, Stallausmisten, Gartenarbeiten, aber auch das Begrüßen neuen Lebens in Form von kleinen Kälbchen, Lämmern oder Küken.

Neben vielen Annehmlichkeiten, gibt es auch eine andere Seite: Frühes Aufstehen ist geradezu Pflicht und regelmäßige Reparaturen an der Tagesordnung. Passende Angebote findest Du auf Plattformen wie Workaway. Doch egal ob als Land- oder nur Gastwirt, Du wirst schnell merken, hier bist Du Teil des Ganzen – ohne Dich geht es nicht!

15. Alter Bau-, Schäfer- oder Zirkuswagen

Alternativ Wohnen lässt sich auch perfekt in einem alten Bau-, Schäfer- oder Zirkuswagen. Oftmals winkt hier mehr Romantik als Mobilität. Weil es sich meist um ausrangierte Wagenmodelle handelt, wird der Standort eher selten gewechselt. Es geht um Flair, aber auch um Nostalgie. Denn seinen historischen Charme sieht man einem solchen Wagen häufig an und nimmt man bei der Anschaffung auch gern in Kauf.

Wagenbesitzer lassen sich bevorzugt auf Privatgrundstücken oder in sogenannten Wagendörfern (zB in der Berliner Wuhlheide) nieder. Gemeinschaftlich wird das alternative Leben zelebriert: Es regiert die Kultur des Teilens, der Selbstversorgung und der gegenseitigen Unterstützung. Auch bei einem Bau-, Schäfer- oder Zirkuswagen, der zum Wohnen gedacht ist, kann die Bürokratie zur Herausforderung werden.

Laut Meldegesetz dürfen bewegliche Bauwerke in der Regel nicht ohne festen Wohnsitz angemeldet werden. Im Falle einer Antragsablehnung kann auch ein Campingplatz die passende Option sein. Für einen dauerhaften Aufenthalt braucht es eine ausdrückliche Genehmigung.

16. Housesitting

Housesitting gilt im deutschsprachigen Raum noch als eine neue Form des alternativen Wohnens. Im Ausland wie in Großbritannien, Australien oder Amerika ist es längst kein Trend mehr. Beim Housesitting wird der nimmersatte Hunger auf Abenteuer, die Begeisterung am Reisen und die Freude ständig Unbekannte(s) kennenzulernen optimal gestillt. Du lebst in Privatwohnungen oder sogar Häusern während die Eigentümer gerade selbst unterwegs sind.

In dieser Zeit kümmerst Du dich etwa um deren Haustiere, Pflanzen oder um das Leeren des Briefkastens. Im Gegenzug darfst Du mietfrei wohnen und so ziemlich alles im Haushalt benutzen. Positiver Nebeneffekt: Das Zuhause ist gleichzeitig besser vor Einbrüchen geschützt.

Housesitting verbindet Urlaub mit Hausarbeit. Es mag sicherlich kein dauerhaftes Lebensmodell sein, doch gerade für Menschen mit wenig Einnahmen ist es perfekt, um günstig(er) zu reisen. Ideal ist diese Art des Wohnens für digitale Nomaden und Freelancer. Es kostet lediglich eine kleine Gebühr auf einem der Housesitting-Portale wie trustedhousesitters.com

Fazit

Die Welt ist aktuell so bunt wie nie. Auch was moderne Lebensformen betrifft, könnte das Spektrum an Möglichkeiten kaum breit gefächerter sein. Klassische Modelle wie Mietswohnungen oder Hausbau haben in den letzten Jahren enorme Konkurrenz, aber vor allem auch Akzeptanz gewonnen. Nicht jeder Mensch, der sich für alternatives Wohnen entscheidet, ist ein Aussteiger, sondern schöpft lediglich die Optionen aus, die es heutzutage so gibt.

Mal ist die Motivation für ein solches neues Leben die Abkehr von Überkonsum, die Fürsorge der eigenen mentalen Gesundheit oder schlichtweg die Neugier auf eine andere Daseinsform. Vom gehypten Vanlife über den Flow auf einem Hausboot bis hin zum abgeschiedenen Wohnen am Waldesrand findet sicher jeder Mensch im Jahr 2023 die für ihn passende Lebensform.