Hier findest du Interviews von und mit Digitalen Nomaden. Viel Spaß!
– Podcast von Anna von Roadtrip Leben
Das Thema lautet „Ortsunabhängig als Freelancerin & Bloggerin“ und in der Folge teilt Jenny Jaumann ihre Erfahrungen und Tipps zum Start in die Selbstständigkeit, dem Gründungszuschuss, der ersten Kundenakquise, Zeitmanagement u.v.m.
Ortsunabhängig als Freelancerin & Bloggerin – Das Roadtrip Leben Podcast-Interview
In der Podcastfolge erfährst du unter anderen folgende Inhalte:
- Wie mir der Gründungszuschuss vor 3 Jahren dabei geholfen hat, mich selbstständig zu machen
- Wie ich meine ersten Kunden als Freelancerin gefunden habe
- Welchen Vorteil der Kauf eines bestehenden Blogs hat und wo du Blogs und andere Online-Projekte zum Kauf findest
- Wie ich meine Freelancer-Tätigkeit, das Bloggen, Privatleben usw. unter einen Hut bringe inkl. Tipps für erfolgreiches Zeit- und Selbstmanagement
- Wieso online Geld verdienen nicht nur für Menschen, die um die Welt reisen wollen, Vorteile hat
Mallorca im Herbst erleben: Dein Traumurlaub in der Casa Caperuza
Mallorca ist gerade im Herbst ein echter Geheimtipp: Die Casa Caperuza ist Partner von TWL, nur 250 Meter von der malerischen Bucht Cala Llombards entfernt und bietet dir den perfekten Rückzugsort. Entspanne am privaten Pool, genieße den mediterranen Garten oder grille in der gemütlichen Außenküche.
Mehr InformationenDu findest die Podcast-Folge kostenlos überall, wo es Podcasts gibt. Hier auch noch die gängigsten Links:
Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Hören und bin gespannt auf dein Feedback in den Kommentaren!?
Anna von Roadtrip Leben ist selbstständig im Bereich Online Marketing und Bloggerin. Auf ihrem Blog beschäftigt sie sich vor allem mit dem Thema „Berufung finden“ und hat schon einiges dazu auf die Beine gestellt.
Als digitale Nomadin mit eigenem Blog, Podcast, Buch und Onlinekurs unterwegs
TravelWorkLive: Hi liebe Anna! Schön, Dich heute hier begrüßen zu dürfen. Stell Dich gerne erstmal kurz vor und erzähl uns ein bisschen dazu, was Du so machst.
Anna: Hey! Ich bin Anna, komme ursprünglich aus dem Salzburger Land in Österreich und bin seit September 2018 als digitale Nomadin unterwegs.
Ich bin schon als Studentin viel gereist und habe zwei Auslandssemester (in Mexiko und Hongkong) gemacht. Nach dem Studium habe ich begonnen in einem Tourismusunternehmen im Online Marketing zu arbeiten, wodurch längere Reisen erst einmal nicht mehr möglich waren. Irgendwann wollte ich endlich wieder selbst reisen und Abenteuer erleben, anstatt das Reisen anderen schmackhaft zu machen.
Außerdem habe ich nie verstanden, wieso ich für meinen Job täglich 1,5 Stunden in ein Büro fahren musste, um mich dann vor einen Computer zu setzen… In meinen Augen hätte ich meine Arbeit genauso gut Zuhause erledigen können!
Gleichzeitig merkte ich, dass meine Arbeit zwar Spaß machte, mir aber der Sinn dahinter fehlte. Ich begann mich zu fragen:
Wie mache ich damit die Welt ein Stück weit besser? Wozu bin ich hier? Ist das wirklich das, was ich für den Rest meines Lebens machen möchte? Als die Antwort nein war, habe ich gekündigt und mich auf die Suche gemacht nach dem, was mich wirklich erfüllt.
Zeitgleich habe ich das digitale Nomadentum kennengelernt und wusste sofort: Das will ich auch! Also habe ich mir innerhalb weniger Monate ein Onlinebusiness aufgebaut. Heute mache ich Online Marketing für andere Unternehmer, blogge, habe einen Podcast, schreibe Bücher und veranstalte Onlinekurse und -workshops.
TravelWorkLive: Echt verrückt, wie viel Du schon auf die Beine gestellt und umgesetzt hast! Erzähl uns gerne noch ein bisschen mehr zu Deinen bisherigen und aktuellen Projekten.
Anna: Auch wenn mir meine Arbeit als Freelancer für andere (ich mache hauptsächlich Pinterest und schreibe Texte) bis heute sehr viel Spaß macht: Meine Herzensprojekte sind mein Blog und Podcast „Roadtrip Leben“.
Damit nehme ich meine Leser mit auf meinen „Roadtrip des Lebens“ und möchte ihnen dabei helfen, genau wie ich ihre Träume zu leben, herauszufinden was sie beruflich wirklich erfüllt und online zu arbeiten.
Den Blog gibt es seit 2018 und jedes Jahr kam ein neues Projekt dazu: Erst der Podcast, in dem regelmäßig spannende Gäste zu Wort kommen, die ihre Berufung bereits gefunden haben und ortsunabhängig arbeiten. Dann mein Buch „Traumleben: Die Route wird berechnet“, das eine Schritt-für-Schritt-Anleitung ist, um deine Träume zu leben. Und schließlich mein Onlinekurs „Finde deine Berufung! Designe deinen Lebensweg“.
Mit der Berufung ortsunabhängig arbeiten und um die Welt reisen
TravelWorkLive: Neben all Deiner Arbeit bist Du ja auch als digitale Nomadin in der Welt unterwegs. Bist Du denn dann immer viel am Reisen oder arbeitest Du doch meist von einem Ort aus? Und hast Du einen Lieblingsort?
Anna: Ich bin anfangs viel und schnell gereist, habe aber schnell festgestellt, dass ich dadurch nicht so produktiv bin, wie ich es gerne wäre. Von September 2018 bis Dezember 2019 war ich unter anderem in Mexiko, El Salvador, New York, Kuba, Malediven, Kuala Lumpur, Singapur, Bali, Berlin, Kroatien, Peru und Ecuador.
Von Januar bis September 2020 war ich in Australien – länger als geplant, wegen der Covid-19-Pandemie. Seit Kurzem bin ich wieder in Europa und bin mal gespannt, wie es nun weiter geht. Ich bin noch lange nicht fertig mit dem Reisen, aber ich merke, dass es mir und meinen Projekten guttut, mal ein paar Monate an einem Ort zu bleiben.
Lieblingsort habe ich keinen, aber es gibt schon Orte, wo es mich immer wieder hinzieht. Dazu zählen zum Beispiel Mexiko und, ob du es glaubst oder nicht: Berlin.
TravelWorkLive: Was gefällt Dir am ortsunabhängigen Arbeiten am meisten?
Anna: Ich liebe es so lange an einem Ort zu bleiben, wie ich möchte und nicht wieder abreisen zu müssen, weil meine Urlaubstage aufgebraucht sind… Denn ich bleibe sehr gerne länger an einem Ort, um richtig in die Kultur einzutauchen. Das war früher, als ich noch als Backpackerin in den Studienferien losgezogen bin, oft schwierig: Damals wollte ich möglichst viel in kurzer Zeit sehen und blieb oft nur ein paar Nächte an einem Ort.
TravelWorkLive: Gibt es aus Deiner Sicht auch Nachteile am ortsunabhängigen Arbeiten? Wenn ja, welche sind das?
Anna: Es ist definitiv eine Herausforderung, die Balance zu halten zwischen Entdecken und Produktivität. Natürlich möchte man möglichst viel sehen und erleben, aber gleichzeitig muss man ja auch Geld verdienen und sein Business betreuen. Manchmal vermisse ich die Spontanität meines früheren Backpacker-Ichs, das einfach jeder Einladung folgen konnte und nicht immer sofort dachte: „Geht sich das zeitlich überhaupt aus die nächsten Tage?“ oder „Gibt es denn da überhaupt gutes Internet“?
TravelWorkLive: Was war für Dich die größte Herausforderung beim Start in Dein ortsunabhängiges Business? Hast Du Dir irgendwas leichter vorgestellt, als es letztendlich war?
Anna: Neben der schon angesprochenen Herausforderung die richtige Balance zwischen Arbeit und Reisen zu finden, fehlt mir bis heute oft der Austausch mit anderen digitalen Nomaden: An manchen Orten, wie zum Beispiel Bali oder Berlin, ist es total leicht andere digitale Nomaden kennenzulernen. In anderen Ländern, vor allem in Südamerika, habe ich meistens nur Backpacker getroffen und niemanden, der so wie ich Reisen mit Arbeit verbindet. Daher zieht es mich inzwischen immer öfter dorthin zurück, wo ich weiß, dass sich viele digitale Nomaden tummeln. Denn es tut einfach gut, sich mal mit jemandem auszutauschen, der die gleichen Herausforderungen und Ziele hat wie man selbst.
3 Tipps für den Start in Dein eigenes Online Business
TravelWorkLive: Hast Du sonst noch Tipps für Leser*innen, die überlegen sich ein ortsunabhängiges Business aufzubauen?
Anna: Ja klar, die folgenden drei Tipps finde ich dafür am wichtigsten:
- Überprüfe, worum es Dir wirklich geht: Möchtest Du einfach nur die Welt sehen? Dann empfehle ich Dir, lieber ein bisschen Geld zu sparen und dann eine Weltreise zu machen. Das ist einfacher, Du bist viel freier und kannst Deine ganze Energie fürs Reisen nutzen. Nur wenn Du langfristig den digitalen Nomadenlifestyle haben möchtest, lohnt es sich, meiner Meinung nach, ein ortsunabhängiges Business aufzubauen.
- Wenn Du Dir sicher bist, dass Du langfristig arbeiten und reisen gleichzeitig möchtest, plane ein bisschen Vorlaufzeit ein und reise erst los, wenn Du weißt, dass Dein Business funktioniert. So habe ich das auch gemacht: Ich habe zwei Monate in meiner Wohnung in Österreich probiert, ob ich davon leben kann, bevor ich meine Wohnung aufgelöst habe und losgezogen bin. Gerade anfangs hat man viele „Baustellen“ – ich hätte mich da gar nicht so richtig auf einen neuen Ort einlassen können, weil ich viel zu sehr mit meinem Business beschäftigt war.
- Versuche nicht einfach mit irgendetwas Geld zu verdienen (á la „Hauptsache ortsunabhängig“), sondern mache Dir von Anfang an Gedanken darüber, welche Tätigkeit Dich wirklich erfüllt und wie Du daraus ein ortsunabhängiges Business machen kannst.
Viele digitale Nomaden, die ich kenne, machen den Fehler, erst einmal alles Mögliche auszuprobieren, um losreisen zu können und unterwegs Geld zu verdienen. Das klappt meistens auch ganz gut – aber nach ein paar Monaten oder Jahren trifft sie plötzlich die Sinnkrise und sie merken, dass sie ortsunabhängiges Arbeiten alleine auch nicht glücklich macht!
Ich bin davon überzeugt, dass sich die meisten Menschen früher oder später nach einer Tätigkeit sehnen, die sie wirklich erfüllt. Je früher Du Dich auf die Suche danach machst, umso leichter wird es Dir fallen sie zu finden und umso glücklicher wirst Du in allen Lebensbereichen sein.
Vielen Dank für das spannende Interview, Deine Zeit und Deine Gedanken zu dem Thema, liebe Anna!
———–
Die Vorzüge und Nachteile des ortsunabhängigen Arbeitens – Interview mit Daniel Schöberl
Daniel Schöberl, unter anderem bekannt von Rucksackträger.com, für euch interviewt zu seiner Arbeit als ortsunabhängiger Unternehmer. Daniel ist seit Anfang 2016 als Digitaler Nomade in der Welt unterwegs und unterstützt dabei Kunden im digitalen Sportmarketing und setzt auch selbst immer wieder spannende, eigene Projekte um. Doch lest einfach selbst:
Als digitaler Nomade um die Welt: Kundenaufträge und eigene Projekte kombinieren
TravelWorkLive: Lieber Daniel, stell dich und deine Arbeit doch einfach mal kurz vor.
Daniel: Ich bin Daniel, 35 Jahre alt, komme ursprünglich aus dem idyllischen Bad Brückenau in Unterfranken und bin seit April 2016 als Digitaler Nomade unterwegs.
Bevor ich mich selbstständig gemacht habe, war ich mehr als vier Jahre, unter anderem als Head of Social Media, in einer Online Marketing-Agentur tätig. Dort merkte ich, dass es mit einer guten Internetverbindung und bestimmten Tools doch eigentlich gar kein Problem sein sollte von überall aus zu arbeiten. Außerdem wollte ich als Sportmanagement-Absolvent wieder tiefer ins Sportmarketing einsteigen. So blieb mir nichts anderes übrig als mich selbstständig zu machen, um meine Leidenschaften für den Sport, das Reisen und das digitale Marketing miteinander zu verbinden.
Mein Geld verdiene ich primär mit Dienstleistungen im digitalen Sportmarketing. Außerdem ist es mir wichtig, noch genügend Zeit für eigene Projekte zu haben, um diese voranzutreiben und Ideen direkt in die Tat umzusetzen. Alles in allem ein bunter Mix aus spannenden Kunden und motivierenden Projekten.
TravelWorkLive: Was können sich unsere Leser unter digitalem Sportmarketing vorstellen?
Daniel: Der Fokus meiner Arbeit liegt, wie bereits erwähnt, auf dem digitalen Sportmarketing. Das bedeutet, dass ich vorzugsweise mittelständische Unternehmen, die einen Bezug zum Sport haben, dabei unterstütze digital besser aufgestellt und im Internet präsenter zu sein. Dazu zählt unter anderem die allgemeine Beratung hinsichtlich verschiedener Digitalisierungsstrategien, aber auch operative Tätigkeiten in den Bereichen Social Media, Performance Marketing und Corporate Blogging nehmen einen Großteil meiner täglichen Arbeitszeit ein.
TravelWorkLive: Du hattest erwähnt, dass dir auch eigene Projekte sehr wichtig sind. Erzähl uns gerne ein bisschen mehr dazu.
Daniel: Bei Kundenprojekten halte ich mich bedeckt, aber ich habe mich natürlich auch selbstständig gemacht, um eigene Projekte ins Rollen zu bringen. Einige davon sind längst wieder Geschichte, weil sie einfach nicht funktioniert haben. Mit anderen bin ich dagegen sehr zufrieden. Zum Beispiel mit Rucksackträger, einem Outdoor- und Reiseblog, in dem ich seit zwölf Jahren über sportliche Outdoorabenteuer und meine Reisen schreibe.
Langweilig wird mir daher nicht, denn es kommen regelmäßig neue Projekte hinzu – von denen manche leider auch schnell wieder in der Versenkung verschwinden oder doch eher stiefmütterlich behandelt werden.
Leben als digitaler Nomade: Reisen und Fitness vereinen
TravelWorkLive: Arbeitest du meist von einem Ort aus oder nutzt du die Freiheit deiner Arbeit auch, um viel zu reisen? Und wenn ja, hast du einen Lieblingsort?
Daniel: Für mich ist der größte Luxus des digitalen Nomadentums, dass ich mir meine Zeit frei einteilen kann und ortsunabhängig bin. Das nutze ich voll aus, um ständig neue Länder zu entdecken und von dort aus zu arbeiten oder an bisherige Lieblingsorte zurückzukehren. Zwei davon sind zum Beispiel Taghazout in Marokko oder Chiang Mai in Thailand, obwohl Letzterer mittlerweile – gefühlt – aus allen Nähten platzt und überhaupt nicht mehr mit dem Chiang Mai vergleichbar ist, das ich 2007 und 2008 noch als Backpacker bereiste.
Für mich ist der größte Luxus des digitalen Nomadentums, dass ich mir meine Zeit frei einteilen kann und ortsunabhängig bin.
Porto, Valencia und Tallinn haben mir ebenfalls extrem gut gefallen, aber einen wirklichen Lieblingsort habe ich nicht. Vielleicht sogar die Heimat, denn manchmal vergessen wir, wie schön es doch eigentlich bei uns zu Hause ist.
TravelWorkLive: Du machst ja sehr viel und gerne Sport (Ski/Laufen/Tough Mudder/Radfahren etc.), was mit Reisen manchmal schwierig vereinbar ist – kannst du deine Hobbies trotzdem gut mit deinem ortsunabhängigen Business verbinden? Und wenn ja, wie?
Daniel: Da ich die meiste Zeit – teilweise wie ein nasser Sack – vor dem Laptop sitze und der Sport schon immer einen hohen Stellenwert bei mir hatte, gehört das (fast) tägliche Auspowern einfach dazu. Mit auf Reisen habe ich daher immer mein Fitnessband. Mit den richtigen Übungen kann man damit problemlos ein Fitnessstudio ersetzen und alle Körperpartien trainieren.
Ansonsten passe ich mich sportlich an die örtlichen Gegebenheiten an. In Sri Lanka oder auf Bali steht dann zum Beispiel das Surfen im Fokus, in den Alpen wieder das Wandern oder Trailrunning. In fußballverrückten Ländern wie Brasilien ist man sehr schnell mal Teil einer Beachsoccer-Mannschaft. Ausreden gibt’s daher keine, zumal Laufen oder Radfahren sowieso überall möglich ist – und notfalls muss halt doch das Fitnessband herhalten.
Vorzüge und Nachteile vom ortsunabhängigen Online Business
TravelWorkLive: Was gefällt dir am ortsunabhängigen Arbeiten am meisten?
Daniel: Dass ich meinen Arbeitsplatz wechseln kann, wann immer ich möchte, ist neben der freien Zeiteinteilung der größte Luxus. Ein regelmäßiger Tapetenwechsel ist wichtig für mich, um bei Laune zu bleiben, produktiv Tasks abzuarbeiten und kreativ zu sein. Durchgehend am gleichen Schreibtisch zu sitzen, wie früher im Angestelltenverhältnis, wäre für mich aktuell unvorstellbar. Es muss also nicht immer in die Ferne gehen. Der Wechsel vom Coworking Space oder Homeoffice ins Café um die Ecke reicht manchmal vollkommen aus.
Ein regelmäßiger Tapetenwechsel ist wichtig für mich, um bei Laune zu bleiben, produktiv Tasks abzuarbeiten und kreativ zu sein.
TravelWorkLive: Gibt es aus deiner Sicht auch Nachteile am ortsunabhängigen Arbeiten? Wenn ja, welche sind das?
Daniel: Alles in allem überwiegen die Vorteile bei Weitem, aber es gibt auch einige Nachteile. Einer ist zum Beispiel, dass ich zwar die Freiheit habe, an die schönsten Ecken der Welt zu reisen, aber dennoch auf gutes Internet angewiesen bin. Daher fallen besonders exotische Ziele in abgelegene Gebiete (noch) raus.
Außerdem bewege ich mich durch das viele Reisen in einer Art Small-Talk-Gesellschaft. Das bedeutet, dass tiefgründige Freundschaften nicht wirklich entstehen, wenn ich alle drei bis vier Wochen das Reiseziel wechsele. Manchmal ist es dann in der Tat etwas lästig, die immer gleichen Fragen zu beantworten (Was machst du so? Wo warst du bisher? Wie lange bleibst du?). Da das Netzwerk aber nach und nach wächst und ich oft die gleichen Leute wieder treffe, ist das aber gerade Motzen auf ziemlich hohem Niveau.
Das eigene ortsunabhänige Business starten
TravelWorkLive: Was war für dich die größte Herausforderung beim Start in dein ortsunabhängiges Business? Hast du dir irgendwas leichter vorgestellt, als es letztendlich war?
Daniel: Anders als einfach ins kühle Nass zu springen, war mir bereits zwei Jahre vor meiner Selbstständigkeit klar, dass ich ortsunabhängig arbeiten möchte. Daher habe ich langsam auf den Zeitpunkt des Absprungs hingearbeitet und das letzte Jahr in meinem Angestelltenverhältnis nur noch in Teilzeit gearbeitet. Als es dann soweit war, hatte ich auch schon erste kleine Kunden. Das hat mir den Einstieg definitiv erleichtert.
Dadurch, dass ich mir auch ein bestimmtes Budget angespart hatte, konnte ich ohne allzu großen Druck von Südostasien aus mein eigenes Business aufbauen bzw. erweitern. Das Schlimmste was hätte passieren können, wäre gewesen, dass ich mich ein paar Monate später wieder hätte bewerben müssen.
Dadurch, dass ich mir auch ein bestimmtes Budget angespart hatte, konnte ich ohne allzu großen Druck von Südostasien aus mein eigenes Business aufbauen bzw. erweitern.
Digitales Nomadentum auch für die Zukunft?
TravelWorkLive: Wo befindest du dich im Moment und wo soll’s als nächstes hingehen?
Daniel: Aktuell bin ich sogar in der Heimat unterwegs, nachdem ich in den vergangenen Monaten von Estland, Menorca und Montenegro aus gearbeitet habe. Wo es als nächstes hingeht ist noch nicht ganz klar, aber aller Voraussicht geht es zuerst in die Alpen, im Anschluss nach Portugal und danach für längere Zeit Mexiko. Aber so ganz genau weiß ich das auch noch nicht, da ich doch recht spontan plane.
TravelWorkLive: Gibt’s schon Pläne, wo du dich und deine Arbeit in 5-10 Jahren siehst? Z.B. (immer noch) im Ausland?
Daniel: Soweit denke ich (noch) nicht, aber ich weiß, dass ich dann voraussichtlich kein Digitaler Nomade mehr sein werde. Der Lifestyle ist zwar sehr schön und abwechslungsreich, aber nach mehr als drei Jahren mache ich mir doch so langsam meine Gedanken, wo es mich langfristig hinverschlägt. Eine eigene Wohnung, ein festes soziales Netz und in der Nähe von Freunden und der Familie zu sein ist nämlich ebenfalls ein großer Luxus – langfristig gesehen vielleicht sogar der größte.
Eine eigene Wohnung, ein festes soziales Netz und in der Nähe von Freunden und der Familie zu sein ist nämlich ebenfalls ein großer Luxus – langfristig gesehen vielleicht sogar der größte.
Selbstständig bleiben möchte ich aber auf alle Fälle, eventuell eine eigene Agentur gründen und dennoch die Option haben, immer mal wieder in ferne Länder ausbrechen zu können.
Tipps für das ortsunabhängige Online Business
TravelWorkLive: Gibt es ein Tool, auf das du bei deiner Arbeit nicht mehr verzichten könntest?
Daniel: Da gibt es gleich mehrere. Zur Kommunikation mit meinen Kunden geht nichts über Skype und Slack. Außerdem bin ich ein großer Fan von Evernote, wo ich all meine Notizen festhalte, Blogartikel offline schreibe und für mich relevante Artikel aus dem Netz speichere. Damit ich keine Termine vergesse, nutze ich den Google Kalender und für all meine Tasks nehme ich flocus. Das Set-Up habe ich nun schon eine ganze Weile und komme damit auch richtig gut klar.
TravelWorkLive: Hast du sonst noch Tipps für Leute, die überlegen sich ein ortsunabhängiges Business aufzubauen?
Daniel: Der Hype um das digitale Nomadentum ist riesig, was gleichzeitig auch eine Gefahr darstellt. Zwar sind die Möglichkeiten durch die Digitalisierung enorm, aber von 0 auf 100 zu gehen, ist trotzdem sehr riskant. Eine gute Möglichkeit ist es, sein eigenes Business als so genannter Sidepreneur, also neben dem eigentlichen Job aufzubauen. Das ist zwar neben der normalen Arbeit etwas stressig, hat bei mir aber sehr gut geklappt und ist definitiv eine der sicheren Varianten.
Außerdem bin ich immer etwas vorsichtig mit der Aussage, dass man seine Leidenschaft zum Beruf machen sollte. Daran gibt es an und für sich nichts Verwerfliches, allerdings habe ich auch schon einige Leute kennengelernt, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben und dann die Lust am eigentlichen Hobby verloren haben. Also gut überlegen, was man kann, was man will und wen man kennt, der einem weiterhilft. Insbesondere Mentoren und die Teilnahme an einer Mastermind-Gruppe haben mir sehr weitergeholfen, da mich diese einige Male auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt haben.
Vielen Dank Daniel für das tolle Interview und deine Erfahrungen, Meinung und Tipps!
—–
Interview mit Nadine Mandrella von Office Journey
Angefangen hat alles als virtuelle Assistentin Anfang 2016 – seit dem ist Nadine als Digitale Nomadin mit ihrem Online Business in der Welt unterwegs. Inzwischen ist Nadine Social Media Consultant und Texterin, hat ihren eigenen Blog gestartet, stand auf der Bühne und coacht mittlerweile auch andere Menschen, die den Traum vom ortsunabhängigen Arbeiten für sich wahr werden lassen möchten. Ich habe sie für euch interviewt! Erfahrt in diesem Post, wie Nadine diesen Weg gegangen ist, welche Hürden sie zu bewältigen hatte und was für Tipps sie angehenden Digital Nomads geben würde.
Von der virtuellen Assistentin zum Social Media Consultant auf Bali
TravelWorkLive: Liebe Nadine, stell dich gerne einmal kurz vor. Als was und von wo aus arbeitest du heute und wie kam es dazu?
Nadine: Mein Name ist Nadine Mandrella und ich arbeite seit drei Jahren komplett ortsunabhängig als Social Media Consultant und Texterin. Die meiste Zeit des Jahres lebe ich auf Bali in Indonesien oder in Thailand – während meine Kunden in Deutschland sitzen.
Angefangen habe ich im April 2016 als virtuelle Assistentin. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keinen genauen Plan, was ich meinen Kunden konkret anbieten möchte. Als VA konnte ich sehr viel ausprobieren und erste Erfahrungen sammeln und so feststellen, was ich gut kann und was mir Spaß macht – Social Media und Texte schreiben.
TravelWorkLive: Hast du nebenbei noch andere Projekte, an denen du dran bist oder ein Angebot, auf das du besonders stolz bist?
Neben meinen Kundenaufträgen, die mich finanzieren, habe ich meinen Blog Office Journey aufgesetzt. Hier berichte ich über das ortsunabhängige Arbeiten. Über meinen zugehörigen Instagram Account kamen nach und nach immer mehr Anfragen zu diesem Thema rein, so dass ich gemerkt habe, dass ich hier einen echten Schmerzpunkt anderer Leute getroffen habe.
Daher habe ich vor einem Jahr angefangen, Coachings über Skype anzubieten, in denen ich anderen Menschen dabei helfe, wie auch sie sich als Freelancer selbstständig machen können und so ortsunabhängig von überall auf der Welt arbeiten können. Im März 2019 habe ich dann endlich ein 6-Wochen-Coaching-Programm herausgebracht, bei dem ich eine Gruppe von 20 Leuten dabei unterstütze, zu ihrem unabhängigen Leben zu gelangen und ihnen Schritt für Schritt zeige, wie sie vorgehen müssen.
Das ist ein absolutes Herzensprojekt von mir und es macht so unglaublich viel Spaß zu sehen, wie ich den Teilnehmern durch meine Erfahrungen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit als Freelancer weiterhelfen kann.
TravelWorkLive: Du hattest vor Kurzem mit Digital Nomad Stories dein erstes Event, auf dem du auch selbst gesprochen hast, wie war das so? Sind noch mehr davon geplant?
Nadine: Vor dem Event hatte ich die Hosen ganz schön voll! Die Location war mit 80 Leuten ausverkauft und ich hatte zuvor noch nie auf einer Bühne gestanden. Ich war super nervös und habe mich gefragt, was da eigentlich in mich geraten ist – ich meine, was habe ich anderen Leuten schon großartig zu erzählen? Als ich dann ein paar Minuten auf der Bühne stand und all diesen Menschen meine Story erzählte, merkte ich, dass es halb so schlimm und meine Nervosität absolut unbegründet war.
Es schlug dann innerhalb kurzer Zeit von absolutem Herzrasen um in den Gedanken “Hey, was habe ich hier eigentlich gerade für eine großartige Möglichkeit, all diesen Menschen hier wirklich etwas mitzugeben und ihnen Mut zu machen, dasselbe zu tun und auch ihr Leben zu verändern!” Das Feedback nach dem Event war super und wer weiß, vielleicht ergibt sich noch mal die Möglichkeit für einen Folgetermin. Geplant ist jedoch erstmal nichts, da ich die nächsten Monate im Ausland sein werde.
TravelWorkLive: Arbeitest du meist von einem Ort aus oder nutzt du die Freiheit deiner Arbeit auch, um viel zu reisen? Und wenn ja, hast du einen Lieblingsort?
Nadine: Ich bin jemand, der eine Home Base braucht. Wenn ich ständig meinen Aufenthaltsort wechsle, habe ich sehr große Probleme, produktiv zu sein – und das hat für mich allerhöchste Priorität. Daher verbringe ich die meiste Zeit des Jahres auf Bali oder in Chiang Mai in Thailand und reise nur ab und zu mal. Aber selbst dann bin ich meistens für einen oder zwei Monate an einem festen Ort. So ein richtiges Backpacker Life findet bei mir also gar nicht mehr statt. Die Zeiten sind vorbei. 😉
Mit einem Online Business ortsunabhängig arbeiten
TravelWorkLive: Was gefällt dir am ortsunabhängigen Arbeiten am meisten?
Nadine: Die Freiheit, jeden Tag selbst entscheiden zu können, an was ich arbeite, wann ich arbeite und wo ich arbeite. Seitdem ich selbstständig bin, ist es nicht mehr vorgekommen, dass ich ganz “normal” wie früher von 9 bis 17 Uhr gearbeitet habe. Ich bin morgens einfach nicht produktiv – dafür abends. Mich für acht Stunden in ein Büro zu stecken, hat unter diesem Aspekt in meinem früheren Leben einfach Null Sinn gemacht. Gut, dass ich damals für Anwesenheit bezahlt wurde. 😉
Für mich ist die freie Zeiteinteilung also definitiv der wichtigste Punkt an diesem Lifestyle.
TravelWorkLive: Gibt es aus deiner Sicht auch Nachteile am ortsunabhängigen Arbeiten? Wenn ja, welche sind das?
Nadine: Natürlich! Einige sogar! Ich muss heute wesentlich organisierter und strukturierter sein, wenn ich nicht in meinen Kundenaufträgen versinken will. Da ist niemand mehr, der mir sagt, was ich heute oder diesen Monat zu tun habe. Ich habe Deadlines bei meinen Kundenaufträgen, die ich einzuhalten habe – egal, ob ich keine Lust habe oder vielleicht auch mal krank bin. Meine Kunden interessieren nur Ergebnisse und nicht wie ich zu diesen Ergebnissen komme.
Das ist der große Unterschied zu einer Festanstellung: Anwesend sein alleine reicht nicht mehr, um bezahlt zu werden. Aber all dies sind Dinge, mit denen ich gut gelernt habe, umzugehen. Für mich überwiegen die Vorteile dieses Lifestyles, sonst würde ich das Ganze hier nicht machen.
TravelWorkLive: Was war für dich die größte Herausforderung beim Start in dein ortsunabhängiges Business? Hast du dir irgendwas leichter vorgestellt, als es letztendlich war?
Nadine: Das größte Problem hatte ich anfangs damit, Kunden zu finden, die mich auch noch gut bezahlen. Ich stand mir sehr lange selbst im Weg. Dadurch, dass ich nicht wusste, wie ich mich clever positioniere. Dadurch, dass ich den Wert meiner Dienstleistung für meine Kunden völlig unterschätzt und viel zu niedrige Preise abgerufen habe.
Aber all diese Erfahrungen geben einem die Möglichkeit, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Hätte ich all diese Fehler nicht gemacht, könnte ich anderen angehenden Freelancern bei diesen Punkten heute nicht so gut helfen, wie ich es nun aufgrund meiner Erfahrungen kann.
Aber all diese Erfahrungen geben einem die Möglichkeit, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.
Zukunftspläne als digitale Nomadin?
TravelWorkLive: Wo befindest du dich im Moment und wo soll’s als nächstes hingehen?
Nadine: Ich bin die nächsten Wochen auf Bali und wo es danach hingeht, weiß ich noch nicht. Im Sommer werde ich mal wieder eine Zeit lang in Deutschland sein. Einen genauen Plan gibt es jedoch noch nicht. Ich entscheide lieber spontan und bleibe so lange an einem Ort, wie es mir gefällt, anstatt weit im Voraus Flüge zu buchen.
TravelWorkLive: Du hast ja jetzt fast zwei Jahre auf Bali gelebt – hattest du von Anfang an geplant, dort so lange zu bleiben? Wieso Bali?
Nadine: Nein, ich bin auf Bali hängen geblieben. Geplant waren eigentlich nur sechs Monate. Mir hat es einfach so gut gefallen, dass ich länger geblieben bin. Mich treibt ja auch nichts weiter. Wo es mir gefällt, da bleibe ich. Bis es mir nicht mehr gefällt und ich weiterziehe. Bali hatte ich mir damals ausgesucht, da ich zu Beginn an Digitalen-Nomaden-Hotspots sein wollte, um meine Selbstständigkeit optimal aufbauen zu können. Eine einsame Insel wäre da nicht in Frage gekommen.
TravelWorkLive: Gibt’s schon Pläne, wo du dich und deine Arbeit in 5-10 Jahren siehst? Z. B. wieder oder immer noch auf Bali?
Nadine: Ganz kurz: Nein. Warum sollte ich das jetzt schon entscheiden wollen, obwohl ich doch alle Freiheit der Welt habe? Aktuell macht mir das Texten, der Social-Media-Bereich und vor allem auch das Coaching sehr viel Spaß. Wenn das in einem Jahr nicht mehr der Fall ist, mache ich etwas anderes. Wir entwickeln uns alle ständig weiter. Die Möglichkeiten, die ich in einem Jahr haben werde, kenne ich heute noch gar nicht. Wie soll ich also jetzt schon Entscheidungen treffen, obwohl ich die Optionen noch gar nicht kenne? Das macht in meinen Augen keinen Sinn.
Warum sollte ich das jetzt schon entscheiden wollen, obwohl ich doch alle Freiheit der Welt habe? Die Möglichkeiten, die ich in einem Jahr haben werde, kenne ich heute noch gar nicht.
Tipps für dein eigenes ortsunabhängiges Business
TravelWorkLive: Gibt es ein Tool, auf das du bei deiner Arbeit nicht mehr verzichten könntest?
Nadine: Evernote – dieses Tool ist wie mein zweites Gehirn. Hier schreibe ich alles nieder, was ich an Ideen habe. Auch To-Do-Listen lege ich mir hier an. So kann ich alles, was ich nicht vergessen darf, aus meinem Kopf “heraus schreiben” und muss dann erstmal nicht weiter darüber nachdenken. Das ist Gold wert. Ohne würde ich vermutlich durchdrehen, bei den ganzen Ideen und Einfällen, die den ganzen Tag über in meinem Kopf herumschwirren. Es gibt da sicherlich auch bessere Tools für diese Dinge, aber ich habe für mich ein System entwickelt, wie ich wunderbar mit Evernote klar komme und bleibe deshalb dabei.
TravelWorkLive: Hast du sonst noch Tipps für Leute, die überlegen sich ein ortsunabhängiges Business aufzubauen?
Nadine: Fang an! Mach einfach! Trau dich! Du brauchst keinen Business Plan. Du brauchst auch nicht die eine ultimative Idee. Das, womit du starten wirst, wird eh nicht das sein, was du in drei Jahren noch machen wirst. Du entwickelst dich weiter und lernst super viel dazu innerhalb kürzester Zeit. Meine Lernkurve in den drei Jahren, in denen ich das jetzt mache, war super steil. Mein Horizont erweitert sich quasi täglich. Das wird bei dir genauso sein, auch wenn es jetzt noch unvorstellbar für dich ist.
Ich weiß, dass du dich noch nicht bereit fühlst und dass du denkst, du müsstest erst noch Fortbildung X und Onlinekurs Y machen. Aber weißt du was? Auch wenn du die gemacht hast, wirst du dich nicht bereit fühlen. Ganz einfach, weil man immer denkt, man wäre noch nicht gut genug. Das wird niemals aufhören. Wenn du also auf den Tag wartest, an dem du dich bereit fühlst, wird das vermutlich ein sehr trauriges Ende nehmen – mit 75 Jahren, wenn du bereust, dass du nicht einfach mal gemacht hast!
Vielen Dank für das spannende Interview, deine Zeit und deine Gedanken zum Thema, liebe Nadine!