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Tiny Haus kaufen: Eine umfassende Entscheidungshilfe zu Preisen, Arten, autarkie und Genehmigungen!

Lesedauer: 12 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Nachhaltiges Wohnen, kein Stress mit den Nachbarn und eine überschaubare finanzielle Belastung: In einem Tiny House zu leben klingt verlockend. Es verwundert nicht, dass sich immer mehr Menschen für das Leben auf kleinstem Raum interessieren.

Was ein Tiny House genau ist, wie viel die kleinen Häuschen kosten und welche rechtlichen Fallstricke es zu beachten gibt, möchten wir die im Folgenden als Orientierungshilfe geben.

Definition & Maße: Was ist ein Tiny House?

Tiny Houses heißt übersetzt „winzige Häuser“. Eine einheitliche Definition für den deutschsprachigen Raum gibt es noch nicht, ist laut Tiny House Verband aber in Arbeit. Gemeint sind mit Tiny Houses in der Regel Gebäude mit einer Wohnfläche zwischen 15 und 45 Quadratmetern. Oft sind die Häuschen mit Rädern ausgestattet und können an einen anderen Standort transportiert werden.

Kleine Häuser auf Rädern sind keine wirklich neue Erfindung. Bereits kurz nach der Geburtsstunde des Automobils machten sich Tüftler daran, knappes Budget, Mobilität und die Behaglichkeit der eigenen Wände unter deinen Hut zu bringen. Doch im Gegensatz zu Wohnmobil und Wohnwagen sind Tiny Houses eher ein vollwertiges Wohngebäude. Sie stehen nicht auf einem Campingplatz, sondern auf einem Baugrundstück. Gelegentliche Standortwechsel sind zwar möglich, aber nicht in dem Ausmaß eines Wohnwagens.

Wie es bei Trends oft der Fall ist, liegt der Ursprung der Tiny House Bewegung in den USA.

Ursprünge der Tiny House Bewegung in den USA

Lange Zeit galt das Einfamilienhaus in den USA als Statussymbol. Dementsprechend wurde die durchschnittliche Wohnfläche von Häusern immer größer. Man hatte mit einem Eigenheim etwas erreicht im Leben und den Amerikanischen Traum verwirklicht. 2007 geriet diese Welt mit der Finanzkrise ins Wanken. Plötzlich konnte viele Amerikaner ihren Hauskredit nicht mehr bedienen. In ihrer misslichen Lage fertigten sich viele Familien Minihäusern als Notunterkünfte an.

Mittlerweile sind die Motive für Tiny Houses nicht mehr vordergründig die Kosten. Stattdessen sind Tiny Houses Teil einer Gegenbewegung zu „größer ist besser“. Und das weltweit. Insbesondere dort, wo Wohnraum knapp ist, wie im Ballungsgebiet Tokio, entstehen immer mehr Tiny House Siedlungen.

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Die Tiny House-Branche in Deutschland ist noch klein

Auch in Deutschland nimmt die Tiny House Bewegung Fahrt auf. Allerdings gibt es hierzulande deutlich kompliziertere Bauvorschriften und Gesetze als im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Sobald ein Gebäude ein Fundament hat, gilt es als bauliche Anlage und als solche gilt dann das deutsche Baurecht –eines der kompliziertesten weltweit. Mini-Häuser auf Rädern fallen zudem unter das Straßenverkehrsrecht. Außerdem ist es in es Deutschland bedeutend schwieriger ein geeignetes Grundstück zu finden.

Bild von Francesca Tosolini auf Unsplash

Laut dem deutschen Tiny House Verband ist das Interesse an Tiny Houses dennoch stark steigend. So gibt es hierzulande mittlerweile über 75 Tiny House Hersteller und mehr als 2000 Mitglieder in Tiny House Vereinen. Jährlich sollen etwa 500 Tiny Houses auf deutschem Boden dazukommen.

Was die Umsetzung von Tiny House Siedlungen angeht, steckt man in Deutschland noch in den Anfängen. Deutschlands erstes Tiny House Village eröffnete 2017 auf einem ehemaligen Campingplatz im Fichtelgebirge. Zahlreiche weitere Projekte sind deutschlandweit in Planung.

Wie groß ist ein Tiny House?

Da es keine einheitliche Definition des Begriffs Tiny House gibt, existiert auch keine Mindest- oder Maximalgröße. Meistens versteht man unter Tiny House aber Minihäuser zwischen 15 und 45 Quadratmetern. Zudem gibt es auch keine Differenzierung zwischen Tiny Houses mit und ohne Rädern.

Grenzen setzt allerdings das deutsche Straßenverkehrsrecht. Für eine TÜV-Zulassung darf das Miniaturhaus folgende Maße nicht überschreiten:

  • Breite: 2,55 Meter
  • Länge: 7 Meter
  • Höhe: 4 Meter
  • Gewicht: 3,5 Tonnen
  • Höchstgeschwindigkeit beim Transport: 80 km/h

 

Vorteile: Warum ein Tiny House kaufen?

Wie bei jeder anderen Wohnform haben Minihäuser ihre Vor- und Nachteile, die du dir bewusst sein solltest. Im Folgenden haben wir eine Liste von pro- und contra-Argumenten zusammengestellt:

Geringere Kosten als ein „normales Haus“
Wer in beliebten Ballungsgebieten lebt, kennt es: Der Wohnraum ist knapp, die Mieten sind hoch und Eigentum so gut wie nicht zu finanzieren. Tiny Houses haben nicht nur deutlich geringere Bau- und Einrichtungskosten als „normale Häuser“, sondern sind auch günstiger im Unterhalt – z.B. was Heiz- und Stromkosten angeht. Für die Errichtung eines Tiny Houses benötigst du weniger Eigenkapital und deine Verschuldung hält sich in Grenzen. Du bist finanziell unabhängiger. Dies ermöglicht es dir weniger zu arbeiten und mehr Zeit und Geld, um deine Träume zu verwirklichen.

Reduzierung auf das Wesentliche
Tiny Houses sind eng verbunden mit einem weiteren Trend – Minimalismus. In einem Tiny House ist schlicht und einfach nicht genug Platz, um Ballast anzuhäufen. Die kleinen Häuser erlauben es, ein einfaches, reduziertes Leben zu führen.

Autarkie und Umwelt
Je weniger Wohnfläche, desto weniger Ressourcen werden für den Bau und das Wohnen benötigt. Einige Tiny Houses erlauben sogar ein vollständig autarkes Leben. Zur Nachhaltigkeit trägt auch bei, dass viele Anbieter mit recycelten Materialien bauen oder ökologische Baustoffe verwenden. Hinzu kommt: Tiny Houses benötigen wenig Fläche, die versiegelt werden muss.

Trotz Eigentum mobil bleiben
Wer aus beruflichen oder privaten Gründen umzieht, verkauft normalerweise sein Haus und packt alles zusammen, um in einer anderen Stadt seine Zelte neu aufzuschlagen. Besitzer von Tiny Houses können ihr Zuhause mitnehmen. Dies ist je nach Größe und Bauart mit unterschiedlich viel Aufwand verbunden, aber die Option besteht. Hat dein mobiles Heim einen fahrbaren Untersatz und überschreitet das Maximalgewicht von 3,5 Tonnen nicht, kannst du mit deinem Tiny House sogar in den Urlaub fahren

Tiny House = Ausdruck von Individualität
Viele Häuslebauer planen und bauen ihre Tiny Houses selbst oder wirken zumindest am Entwurf mit. Dies lässt viel Raum für Individualität. Der begrenzte Raum regt zudem die Kreativität an. Schließlich gilt es die geringe Fläche so effizient wie möglich zu nutzen

Leben in der Tiny House-Gemeinschaft
Wer ein Tiny House errichtet muss nicht zwingend in einer Tiny House Siedlung leben. Für viele Minihaus-Bewohner ist die Gemeinschaft aber eine Bereicherung. Das Interesse an Minimalismus und Wohnen auf kleinstem Raum verbindet. Da auf so engem Raum nicht jeder alles haben kann, tauscht man sich automatisch mit den anderen Bewohnern aus. Zudem können die Nachbarn sich gemeinsam durch den Bürokratie-Dschungel schlagen und vom Wissen und den Fähigkeiten der anderen profitieren.

 

Nachteile von Tiny Houses

Neben vielen Vorteilen haben Tiny Houses allerdings auch Nachteile, die wir an dieser Stelle nicht verschweigen möchten:

Keine Rückzugsmöglichkeiten
Tiny House sind das perfekte Domizil für Singles. Auch als Paar lässt es sich noch gut auf wenigen Quadratmetern leben. Kommen Kinder dazu, kann es kritisch werden. Das Zusammenleben auf engem Raum erfordert ein hohes Maß an Disziplin und gegenseitiger Rücksichtnahme. Nicht jeder kommt ohne Rückzugsraum aus und hält es aus ständig von anderen Menschen umgeben zu sein – selbst wenn es die eigene Familie ist. Hinzu kommt, dass Tiny Houses bedingt durch die Leichtbauweise sehr hellhörig sind.

Abstriche bei der Barrierefreiheit
Gerade im Alter besteht bei vielen Best Agern der Wunsch in ein kleineres Zuhause umzuziehen. Die Kinder sind ausgezogen, die Instandhaltung ist aufwendig und die Kosten hoch. Allerdings sind die wenigsten Tiny Houses barrierearm geschweige denn barrierefrei, da die geringe Grundfläche fast immer mit einer zweiten Ebene ausgeglichen wird, welche per Leiter oder Treppe zu erreichen ist. Für ein altersgerechtes Tiny House muss dementsprechend mehr Grundfläche eingeplant werden und Abstriche bei der Mobilität gemacht werden.

Ein nicht zu unterschätzender Planungsaufwand
Eine gute Planung ist bei einem Tiny House viel wichtiger als bei einem herkömmlichen Zweifamilienhaus. Praktische und effiziente Lösungen sind das A und O. Fehler bei der Planung verschlechtern den Wohnkomfort enorm. Wer zudem eine Straßenzulassung für sein Tiny House bekommen möchte, muss ständig das Maximalgewicht von 3,5 Tonnen im Blick haben. Nicht jeder schafft es seinen Besitz und seine Ansprüche an die Raumausstattung auf das notwendige Maß zu reduzieren.

Rechtliche Hürden
Baugenehmigung, Versicherungen und TÜV-Zulassung – willkommen im deutschen Bürokratie-Dschungel. Im Gegensatz zu den USA gibt es in Deutschland deutlich mehr Gesetze und Verordnungen, die es zu beachten gilt. Dabei ist unerheblich, ob dein Tiny House auf Rädern oder einer Wechselbrücke steht. Sobald du es als dauerhaften Wohnsitz nutzt, gilt das Baurecht und du benötigst für dein Vorhaben eine Baugenehmigung.

Als Kapitalanlage eher ungeeignet
Wer eine Immobilie erwirbt, kann heutzutage davon ausgehen, dass sein Eigentum im Wert steigt. Dies ist bei einem Tiny House leider nicht der Fall. Aufgrund der leichten Bauweise ist die Lebensdauer nicht mit einem normalgroßen Haus zu vergleichen, eher mit der eines Wohnwagens. Als Kapitalanlage oder gar als Altersvorsorge ist ein Tiny House eher ungeeignet.

 

Das Leben im Tiny House

Die Einsatzmöglichkeiten für Tiny Houses sind vielfältig: Ferienhaus, Gästehaus, Atelier, Werkstatt oder Arbeitszimmer. Die meisten nutzen ihr Tiny House aber als Erst- oder Zweitwohnsitz. Letzteres ist primär bei Studenten oder jenen, die aus Berufsgründen häufig den Ort wechseln, beliebt.

Bild von Cara Fuller auf Unsplash

Das Tiny House als Erstwohnsitz

Wer dauerhaft in seinem kleinen Haus wohnen möchte, muss einiges beachten. In Deutschland ist nämlich für den Erstwohnsitz ein fester Wohnsitz vorgesehen. Insofern ist es theoretisch nicht möglich, flexibel den Wohnsitz zu wechseln.

Somit musst du für dein Häuschen ein geeignetes Grundstück finden, dessen individueller örtlicher Flächennutzungsplan den Bau eines Tiny Houses möglich macht. Ohne Baugenehmigung geht hier gar nicht. Alles in allem kein ganz so einfaches Unterfangen. Mehr zu den rechtlichen Aspekten erfährst du weiter unten.

Ein Tiny House als Büro – Warum nicht?

In Zeiten von Homeoffice und dem Wunsch nach Vereinbarkeit von Familien und Beruf, sind Tiny Houses eine interessante – wenn auch etwas kostspielige – Option. Ein Tiny House auf dem eigenen Grundstück ermöglicht es, das Gefühl zu haben ins Büro zu gehen und Privates und Arbeit zu trennen. Neben der Verwendung als Büro, kann ein Tiny House selbstverständlich auch zum Yoga Studio, Friseursalon oder zu einer Werkstatt ausgebaut werden.

Probewohnen – Ist ein Tiny House das Richtige für mich?

Die Entscheidung in eine Tiny House zu ziehen, sollte gut überlegt sein. Nicht jeder kann dauerhaft auf wenigen Quadratmetern leben. Ist der Besitz erst einmal reduziert und das Tiny House bezogen, wird es mit dem Zurück schwierig. Wie es sich anfühlt auch wenigen Quadratmetern zu wohnen, zu schlafen und zu arbeiten, kannst du am besten bei einem Probewohnen für dich klären. Die Möglichkeit hierzu hast du sowohl bei einigen Herstellern von Tiny Houses als auch in Tiny House Siedlungen. Wichtig ist, dass du dich nicht nur für eine Nacht einquartierst, sondern am besten mindestens eine Woche bleibst. Empfehlenswert ist auch, das Leben im Tiny House in der kalten Jahreszeit zu erleben.

Welche Arten von Tiny Houses gibt es?

Wer sich für ein Tiny House interessiert, hat die Qual der Wahl. Jede Bauweise hat ihre Vorteile, aber auch Nachteile:

Tiny House auf Rädern – Wohnmobil oder Ladung?

Für viele Tiny House-Interessierte ist gerade der Aspekt der Mobilität sehr verlockend. Die Mobilität bringt aber auch einige rechtliche Herausforderungen mit sich. Es müssen zum einen die zulässigen Maße, Gewichte und Sicherheitsfaktoren eingehalten werden. Zum anderen musst dich entscheiden, ob du dein Gefährt als Wohnwagen oder Ladung zulassen möchtest. Beide Optionen haben sowohl Vor- als auch Nachteile.

Die Zulassung als Wohnwagen ist der beschwerlichere Weg. Es müssen zahlreiche Vorschriften erfüllt werden. Dauerhaftes Wohnen ist in dem Fall dann auch nicht mehr versicherungsfähig. Auf der anderen Seite haftet der TÜV für übersehene Mängel und du darfst dein Tiny House auf Campingplätzen abstellen.

Die Deklarierung als Ladung ist wesentlich einfacher. Lediglich der Anhänger muss vom TÜV geprüft werden. Zudem entfallen Versicherungen, Steuern und TÜV-Kosten. Es gibt allerdings einen Haken: Als Besitzer bist du für die Ladungssicherung verantwortlich und haftest für entstandene Schänden.

Modulhaus – flexibel und fix

Wochenlanges Tüfteln und selbst Handanlegen ist nicht dein Ding? Dann könnte ein Modulhaus genau das Richtige für dich sein. Modulhäuser sind seriell und bereits vormontierte Wohneinheiten, die sich nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen lassen. Die Bauzeit ist relativ kurz, du hast mit einem Fixpreis eine gewisse Planungssicherheit und bleibst mit möglichen An- und Umbauten flexibel. Der Haken dabei ist: Dein optischer Gestaltungsspielraum ist begrenzt. Mitunter können auch hohe Kosten für den Transport anfallen, insbesondere, wenn die Module eine Breite von 2,55 Meter überschreiten.

Containerhaus – vom alten Schiffscontainer zum edlen Häuschen

Der Umbau alter Schiffscontainer kann eine günstige und zudem sehr nachhaltige Möglichkeit sein, den Traum vom Tiny House zu verwirklichen. Die Container sind zudem bereits so konstruiert, dass sie Wind und Wetter trotzen und einiges aushalten. Dank der einheitlichen Maße lässt sich auch der Transport gut regeln. Klingt perfekt!

Ein großer Nachteil von Containerhäusern ist aber die nicht-vorhandene Isolierung. Ausrangierte Container sind zwar günstig in der Anschaffung, aber du musst noch entsprechend Budget und Aufwand für Dämmung, Belüftung und Verglasung der Fenster einplanen. Außerdem sind die Maße bereits durch die Form des Containers vorgegeben.

Tiny Houses aus dem 3D-Drucker

Der neuste Trend auf dem Tiny House Markt: Tiny Houses aus dem 3D-Drucker. Aktuell arbeiten mehrere Firmen, z.B. Apis Core aus Russland oder ICON aus Texas daran, von Robotern gedruckte Häuser zur Marktreife zu bringen. Erste Prototypen sind erfolgversprechend. Dank mobiler 3D-Drucker sind die Transport- und Personalkosten gering. Fertige Häuser soll es bereits unter $ 10.000 geben. Auch die Bauzeit ist mit unter 24 Stunden sehr überschaubar.

Autark Leben im Tiny House

Wer in ein Tiny House ziehen möchte, hegt häufig auch den Wunsch autark, d.h. möglichst unabhängig von Strom-, Wasser- und Abwasseranschluss, zu leben. Zwar ist eine komplette Autarkie in Deutschland nicht möglich, da jedes Haus an die Kanalisation angeschlossen sein muss, allerdings kannst du mit einem Tiny House bereits nah an ein autarkes Leben herankommen.

Heizung

Ein Tiny House im Winter warmzuhalten ist schwierig, da es nur aus Außenwänden besteht und somit schlechter gedämmt ist als „normale“ Häuser. Wer sein Tiny House autark heizen möchte, kann einen Holz- oder Pelletofen einbauen. Weiterhin gibt es elektrische Heizungen, z. B. eine Infrarotheizung, die du mit selbst produziertem Strom betreiben könntest.

Strom

Wer nicht gerade die allerhöchsten Ansprüche an seinen Wohnkomfort hat, kann sein Tiny House problemlos mithilfe einer Photovoltaikanlage  auf dem Dach mit Strom versorgen. Je größer die Dachfläche, desto mehr lohnt sich die Investition. Damit du auch an kalten, trüben Tagen genug Strom hast, benötigst du aber noch einen Stromspeicher.

Wasser

Der einfachste Weg Wasser zu sparen ist es, Regenwasser zu sammeln. Zur Aufbereitung kannst du eine Pflanzenkläranlage mit speziellen Sumpfpflanzen nutzen.

Abwasser

Um einen Abwasseranschluss kommst du leider nicht drum rum. Mit einer Pflanzenkläranlage und einer Trenntoilette kannst du deinen Abwasserverbrauch aber deutlich reduzieren.

Was kostet ein Tiny House?

Zwei der wichtigsten Fragen sind: Wie teuer ist es ein Tiny House zu bauen und wie teuer ist es darin zu wohnen? Die Antwort fällt leider nicht sehr präzise aus, denn es hängen sehr viele Faktoren davon ab, wie tief du in die Taschen greifen musst.

Anschaffungskosten

Der Anschaffungskosten eines Tiny Houses hängen von einigen Faktoren ab:

  • Größe
  • Ausstattung
  • Art des Tiny Houses
  • Qualität der Baumaterialien
  • Nutzung (dauerhaftes oder gelegentliches Wohnen)
  • Autark?
  • Eigenanteil am Bau

Generell kann man sagen: Je mehr du selber machst, desto günstiger wird es. Die durchschnittlichen Kosten eines Tiny Houses liegen ca. bei 50.000 €. Wenn du handwerklich geschickt bist, kann es deutlich günstiger werden. Die Kosten können aber auch in den sechsstelligen Bereich gehen. Wenn du möglichst autark sein möchtest, kann dich eine Photovoltaikanlage zum Beispiel bereits 8.000 € kosten.

Hier einige Preisbeispiele von Tiny House Herstellern:

  • Das Modell „Cozy Cabin“ von Tiny House Diekmann gibt es bereits für 39.000 €. Das Tiny House hat eine Wohnfläche von 10 Quadratmetern und ist mit einem Gewicht von 3,5 Tonnen für den Straßenverkehr zugelassen.
  • Das autarke Modell „Island“ von Vital Camp Living gibt es in der Abmessung 6m x 2,5m für 73.800 €.
  • Das Tiny House Doppelmezzanin des französischen Herstellers Tiny House Bimify mit einer Grundfläche von 13,74 Quadratmeter gibt es als Selbstbausatz für 15.970,49 €.

Insgesamt gilt: Für den Bau eines Tiny Houses solltest du nicht zu knapp kalkulieren und auch Baunebenkosten zum Beispiel für die Baugenehmigung, den Grundbucheintrag oder Erschließungskosten berücksichtigen.

Laufende Kosten

Auch bei den laufenden Kosten heißt es: Die Spannbreite ist groß. Falls du bei den Anschaffungskosten, beispielsweise für die Dämmung oder eine Photovoltaikanlage, mehr Geld in die Hand genommen hast, kann dies deutlich geringere laufende Kosten bedeuten.

Generell gilt aber, dass für ein Tiny House die gleichen Kostenpunkte anfallen, wie für ein „normales“ Haus. Aufgrund der geringen Größe fallen die Kosten aber in der Regel deutlich geringer aus.

Deutsches Recht macht den Tiny-Hausbau kompliziert: Wer mit dem Gedanken spielt, in ein Tiny House zu ziehen, muss sich früh von dem romantischen Gedanken verabschieden, sein Häuschen einfach so im Wald aufzustellen. Sobald du dein Tiny Häuschen bewohnst, egal ob es Räder oder ein Fundament hat, gilt es als Gebäude (siehe Landesbauverordnung).

Es stellt sich also die Frage: Wo darf ich ein Tiny House überhaupt hinstellen? Die Antwort ist, wie so oft: Es kommt drauf an. Und zwar davon, wie du dein Tiny House nutzen möchtest. Hier gibt es drei Optionen.

Option 1: Dauerhaftes Wohnen

Du möchtest dauerhaft im Tiny House wohnen? Dann solltest du – noch bevor es an die Planung geht – nach einem geeigneten Grundstück Ausschau halten. Es ist um einiges schwieriger zuerst zu bauen und dann ein Grundstück zu finden, welches in seinen Vorgaben zu deinem Haus passt. Grundsätzlich gilt: Das Grundstück muss im Flächennutzungsplan für Wohnen zugelassen sein. Anschließend gilt zu klären, ob der Bebauungsplan und/oder die Ortsgestaltungssatzung es ermöglichen eine Baugenehmigung für ein Tiny House zu bekommen (zum Beispiel was die äußerliche Erscheinung und die Abmessung angeht).

Wenn dein geplantes Tiny House autark sein soll, ist eine weitere Bedingung, dass das Grundstück erschlossen ist. Sind diese Hürden genommen, klärt die Landesbauordnung, ob und in welcher Form du einen Bauantrag stellen musst.

Für dein Minihaus gelten dann dieselben Regelungen, wie auch für andere Wohnungen und Häuser. So musst du etwa Fluchtwege beachten und eine ausreichende Lüftung gewährleisten.

Option 2: Gelegentliches Wohnen

Manch einer möchte sein Tiny House auch als Ferien- oder Wochenendhaus nutzen. In diesem Falle dürftest du nicht mehr als vier Monate im Jahr dort wohnen. Der Vorteil ist aber, dass du ein Grundstück, welches als „Sondergebiet, das der Erholung dient“, erwerben kannst. Dort sind die Bebauungspläne nicht nur toleranter, sondern die Grundstücke liegen oft auch landschaftlich reizvoller.

Option 3: Zulassung als Wohnwagen

Wenn dein Tiny House als Wohnwagen zugelassen ist, entfällt für dich das Baurecht, da dein Tiny House dann als Fahrzeug gilt. Du benötigst dann lediglich für die Zeit, in der du nicht unterwegs bist, einen Stellplatz. Ausführliche Informationen zu rechtlichen Aspekten findest du in dem E-Book von Dietmar Schneider „Tiny Houses und das deutsche Baurecht. Legal wohnen im Tiny House“ (Stand 2018).

Wohnen in einer Tiny House Siedlung

Die große Herausforderung der Grundstückssuche kannst du umgehen, indem du dich mit deinem Haus in einem Tiny House-Village niederlässt. Um Bewohner zu werden, musst du allerdings erst mal einen Prozess durchlaufen, der von Infoveranstaltungen bis hin zum Probewohnen geht. Die Mitglieder von Tiny House Siedlungen legen nämlichen großen Wert auf die Gemeinschaft.

Beispiel für Tiny House-Siedlungen:

So findest du den richtigen Tiny House-Anbieter

Du möchtest dein Tiny House nicht komplett selber bauen? Dann hast du, was Tiny House Anbieter angeht die Qual der Wahl. Über 75 Hersteller machen die Wahl nicht gerade einfach. Den richtigen Anbieter zu finden, ist für den Erfolg deines Tiny House-Projektes aber entscheidend. Denn nicht jeder Anbieter, der in den Tiny House-Markt drängt, hat das Know-how dir ein Tiny House in der gewünschten Qualität zu bauen.

Einige Anhaltspunkte, die dir helfen, einen seriösen Anbieter ausfindig zu machen sind:

  • Der Anbieter ist schon seit mehreren Jahren auf dem Markt, wie z.B. bei Ebay ein Tiny House kaufen
  • Es ist möglich Musterhäuser zu besichtigen
  • Evtl. wird sogar ein Probewohnen angeboten
  • Dir werden Referenzen genannt
  • Handwerkliche Arbeiten werden von entsprechenden Fachleuten durchgeführt
  • Der Anbieter unterstützt euch beim Bauantrag und/oder der Straßenzulassung
  • In Foren oder Facebook-Gruppen haben andere Mitglieder bereits positive Erfahrung mit dem Anbieter gemacht

Seit einiger Zeit verleiht die Tiny Living Alliance zudem ein Badget an vertrauenswürdige und transparente Unternehmen innerhalb der Tiny House-Branche. Echte Hersteller-Erfahrungsberichte und Bewertungen findest du auch bei den Tiny House Helden.´

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