Vom Burnout zur Freiheit: Wie Waldbaden und Musik Thomas' Leben veränderten und er die Natur als Arbeitsplatz nutzt

Nils: Ich habe dich ja bereits persönlich beim Waldbaden-Seminar kennengelernt. Erkläre uns bitte nochmal dein Geheimnis.

Thomas: Ich weiß gar nicht, ob es ein Geheimnis ist. Schon als Kind hatte ich eine hohe Toleranz gegenüber Kälte. Vor ein paar Jahren erzählte mir ein Freund von der Wim-Hof-Methode. Jetzt gehe ich regelmäßig im Winter Eisbaden. Die ersten Sekunden sind immer ein Schock, aber danach wird es angenehm. Es hilft mir, mein Kälteempfinden zu reduzieren und meinen Körper besser an die Kälte anzupassen. Ich denke, das ist symbolisch für unsere Gesellschaft, die uns von natürlichen Einflüssen abschirmt. Je mehr wir uns Umwelteinflüssen aussetzen, desto größer wird die Bandbreite, in der wir uns wohl fühlen. Das bedeutet ebenfalls Freiheit für mich.

Nils: Wie hast du persönlich vom Waldbaden profitiert und wie hat es deine Herangehensweise an Coaching und Meditation verändert?

Thomas: Ich habe extrem vom Waldbaden profitiert. Als ich mein Burnout hatte, fand ich in der Natur Unterstützung. Es geht darum, einfach zu sein und nicht zu tun. Die Natur half mir, zu erkennen, dass ich niemandem etwas beweisen muss. Waldbaden brachte mir die Erkenntnis, dass ich gut bin, wie ich bin. Das Gefühl, in der Natur einfach sein zu dürfen, ohne etwas erreichen zu müssen, ist heilsam. Und wenn ich im Wald arbeite, ist meine Produktivität mindestens zehnmal so hoch wie wenn ich in einem stickigen, dunklen Büro sitze.