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Finanzplanung als Digital Nomad: Wir verraten Dir, wie’s geht

Sich in jungen Jahren gut auszubilden, damit man es später im Berufseinstieg leichter hat – am besten ein Studium, dazu noch ein paar Extrakurse und Praktika. So sticht man bei den Bewerbungen zum Traumjob dann auch so richtig aus der Masse heraus. Mit diesem Mindset sind wohl viele von uns aufgewachsen. Eines ist ganz klar: Eine umfassende Ausbildung eröffnet einem unheimlich viele Türen. Trotzdem gibt es eine Minderheit in unserer Gesellschaft, die dieser herkömmlichen Herangehensweise den Rücken zukehrt und sich zu einem klassischen 9-to-5-Job nicht mehr hingezogen fühlt.

Immer mehr Menschen entscheiden sich daher für einen alternativen Weg: die Selbstständigkeit – sei es bereits in jungen Jahren oder im späteren Lauf der Karriere. Die flexible Lebensweise der digitalen Nomaden kann auf den ersten Blick ganz schön verlockend und märchenhaft wirken. Sein eigener Boss zu sein und von überall aus (Thailand, Zypern oder doch Mexiko?) arbeiten zu können, ist ein Traum von vielen. Damit Dein Traum vom digitalen Nomadendasein reibungslos abläuft, gibt es ein paar wichtige Punkte zu beachten. Um eine strategische Finanzplanung kommt dabei beispielsweise niemand herum. Denn was der Arbeitgeber in einem Angestelltenverhältnis für einen erledigt, muss man als Digital Nomad selbst in die Hand nehmen.

Was Du hinsichtlich Deiner Finanzen als Freiberufler:in beachten musst, verraten wir Dir in diesem Artikel.

Was Dich als Digital Nomad finanziell erwartet

Der Einstieg ins digitale Nomadentum ist meist ganz schön holprig. Oft kennt man nicht viele im näheren Umfeld, die diesen Schritt selbst gewagt haben. Auch online ist es nicht gerade einfach, vertrauenswürdige Quellen zu finden, die einem einen guten Überblick über die rechtlichen Bestimmungen verschaffen. Glücklicherweise gibt es bereits einige gute Steuerberater:innen, die ein geschultes Auge in Sachen freiberuflichen Angelegenheiten haben. Damit Du bereits vorab die nötige Orientierung bekommst, zählen wir Dir im Folgenden ein paar Tipps auf, die Dir bei Deine Finanzplanung als Digital Nomad unterstützen können.

 

#1: Freunde dich damit an, keine Einkommenssicherheit zu haben

Sicherheit ist Schnee von gestern, schließlich lieben wir die Ungewissheit – nicht wahr? Als Digital Nomad stehst Du zu Beginn deines Abenteuers vor der Herausforderung, Dir erst einmal einen Namen auf dem Markt zu machen. Gerade am Anfang heißt es daher, mit mehreren kleineren Kunden zusammenzuarbeiten, die oft nur geringe Beträge zahlen. Auf Plattformen wie Upwork oder Fiverr ist es beispielsweise notwendig, sich zuerst ein aussagekräftiges Profil mit guten Bewertungen aufzubauen, um später größere und besser zahlende Kunden an Land zu ziehen. Dabei bedeutet die Zusammenarbeit mit vielen Kunden auch, dass Du in unregelmäßigen Abständen Aufgaben zugeteilt bekommst. Es kann daher gut sein, dass Du in einem Monat fast den Überblick über die Menge an Aufträgen verlierst, während im nächsten Monat plötzlich Flaute herrscht.

 

Selbst wenn Kunden anfangs von einer langfristigen Zusammenarbeit sprechen, gibt es keine Garantie, dass es auch wirklich so kommt. Genauso flexibel wie Du selbst als Freiberufler:in bist, sind es nämlich auch deine Kund:innen. Dass es deshalb besonders wichtig ist, eine Notfallreserve anzulegen, ist daher ziemlich selbsterklärend. Diese sollte mindestens drei bis sechs Monate Deiner Lebenshaltungskosten abdecken, damit Du Dein schwankendes Einkommen abfedern kannst und nicht in Panik gerätst, wenn alles mal nicht nach Plan läuft.

#2: Keiner mag sie, aber bezahlen muss man sie trotzdem – die Steuern

Als Digital Nomad ohne festen Wohnsitz durch die Welt zu reisen, mag zunächst zwar verlockend erscheinen, um laufende Kosten zu sparen und sich von Steuerpflichten zu befreien. Doch dieser Schein trügt. Tatsächlich bringt ein Leben ohne offiziellen Wohnsitz viele unerwartete Herausforderungen mit sich, womit Du Dir selbst nicht unbedingt einen Gefallen tust. Ohne festen Wohnsitz verzichtest Du nämlich auf viele Rechte und verpasst einige Chancen, die Dir dadurch ermöglicht werden.

Wenn Du mehr als 183 Tage im Jahr in Deutschland bist und hier den Großteil Deiner beruflichen und sozialen Kontakte pflegst, bleibst Du auch nach deutschem Steuerrecht steuerpflichtig. Das hat den Vorteil, dass Du von den deutschen Steuerregelungen profitierst und dich nicht mit den oft komplizierten Vorschriften anderer Länder herumschlagen musst. Ein wichtiger Punkt ist hierbei die Besteuerung. Der deutsche Staat möchte nämlich sicherstellen, dass Du nicht doppelt Steuern zahlst. Hier kommen Doppelbesteuerungsabkommen zum Einsatz, indem sie dafür sorgen, dass Du nicht in mehreren Ländern für dasselbe Einkommen Steuern zahlen musst. Übrigens: Du kannst auch Ausgaben wie Deine Coworking Space Mitgliedschaft bei der jährlichen Steuererklärung absetzen.

#3: Stichwort Sozialversicherung & Pensionsvorsorge

Wenn Du als Digital Nomad abgesichert sein willst, musst Du dich selbst um deine Sozialversicherung und Pensionsvorsorge kümmern. Mit einem deutschen Wohnsitz hast Du hier einige Vorteile. An dieser Stelle möchten wir dich daran erinnern, dass es hierzulande auch verpflichtend ist, krankenversichert zu sein. Als Freelancer kannst Du dabei wählen: gesetzlich oder privat. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist einkommensabhängig und daher für Gründer oft günstiger. Die private Versicherung (PKV) bietet dafür mehr Leistungen, kann aber um einiges teurer ausfallen.

Auch bei der Altersvorsorge musst Du selbst aktiv werden. Während Angestellte automatisch in die Rentenversicherung einzahlen, bist Du als Digital Nomad auf dich gestellt. Wir legen Dir daher ans Herz, in private Rentenversicherungen oder andere Anlageformen zu investieren, um im Alter auch gut abgesichert zu sein.

Du hältst dich grundsätzlich in Deutschland auf, bist aber mehrmals pro Jahr für ein paar Wochen im Ausland unterwegs? Dann könnten die Reiseversicherungsleistungen von Kreditkarten interessant für dich sein. Auf Kreditkarten360 kannst Du zahlreiche Optionen miteinander vergleichen und auf schnellstem Weg herausfinden, welche Variante am besten zu deinen Anforderungen passt.

 

#4: Neobanken sind deine Freunde – praktisch und sicher

Als Weltenbummler:in hast Du bestimmt spezielle Anforderungen an Dein Bankkonto, die oft darüber hinausgehen, was Dir ein normales Konto bei Deiner Hausbank bieten kann. Du bist ständig unterwegs, verdienst Dein Geld in verschiedenen Währungen und musst flexibel auf Dein Konto zugreifen können – am besten ohne hohe Gebühren oder komplizierte Transaktionen.

Hier kommen drei bekannte Neobanken, die Dir speziell für die Finanzen deines Business dienen können:

N26

Mit N26 hast Du volle Flexibilität, egal ob Du sparen oder investieren möchtest. Das Tagesgeldkonto bringt Dir 1,7 % Zinsen p. a. auf Dein Erspartes – ohne nervigen Kleingedruckten. Entscheidest Du dich für das N26 Metal-Upgrade, winken sogar 3 % Zinsen p. a. Außerdem hast Du die Möglichkeit, direkt über die App in Aktien und ETFs zu investieren.

Kostenlose Sparpläne sind bei allen Konten inklusive, damit Du auf einfachem Weg in deine und die Zukunft deines Unternehmens investieren kannst. Noch ein Bonus für Selbstständige: Das kostenlose Geschäftskonto von N26 bietet Dir für jeden Einkauf mit Deiner Mastercard 0,1 % Cashback.

Revolut Business

Revolut Business ist ideal für die Unternehmer:innen unter euch, die weltweit unterwegs sind. Mit diesem Konto kannst Du in über 25 Währungen Geld senden und empfangen, ganz ohne hohe dafür Gebühren zahlen zu müssen. Die benutzerfreundliche App macht es dabei kinderleicht, deine Finanzen zu verwalten und die Ausgaben Deiner Firma im Blick zu behalten.

Das Geschäftskonto von Revolut bietet Dir smarte Funktionen wie Firmenkarten, Echtzeit-Benachrichtigungen und detaillierte Ausgabenanalysen. Du kannst auch zukünftige Wechselkurse festlegen und deine Rechnungen direkt über die App verwalten. Für Selbstständige und Unternehmen gibt es spezielle Features wie flexibles Ausgabenmanagement und Teamfinanzübersicht.

Wise Geschäftskonto

Und auch mit Wise Business kannst Du Geld in über 70 Ländern versenden, ohne hohe Gebühren oder versteckte Kosten befürchten zu müssen. Die Überweisungen gehen dabei schnell über die Bühne – oft schon innerhalb einer Stunde. Ein echter Pluspunkt ist die Möglichkeit, lokale Bankverbindungen in bis zu 9 Währungen zu nutzen. Das macht es super einfach, Zahlungen aus verschiedenen Ländern zu empfangen und Rechnungen direkt mit diesen lokalen Daten zu erstellen.

Mit Wise Business kannst Du auch Geld in bis zu 54 Währungen umtauschen und das ohne hohe Gebühren, immer zum echten Wechselkurs. Außerdem kannst Du Dein Konto problemlos mit Tools wie Xero oder QuickBooks verbinden, um wiederkehrende Aufgaben wie deine Buchhaltung zu vereinfachen.

Fazit

Am Ende steht also fest, dass es für dich als Digital Nomad super wichtig ist, einen Überblick über deine spezielle Lage hinsichtlich Finanzen und Steuern zu erhalten. Um all die zahlreichen Vorteile deines flexiblen Lebensstils auskosten zu können, solltest Du vor der Eröffnung deines Unternehmens folgende unserer Hinweise berücksichtigen:

  • Halte eine Notfallreserve bereit, um Schwankungen in deinem Einkommen abzufedern.
  • Nutze Doppelbesteuerungsabkommen, um zu vermeiden, dass Du in mehreren Ländern Steuern zahlen musst.
  • Kümmere dich selbst um deine Krankenversicherung und Altersvorsorge.
  • Nutze digitale Neobanken für einfache, gebührenfreie Finanzverwaltung und flexible Zusatzfunktionen.